"Die Suche wird immer schwieriger"
Cooler Werbefilm soll Azubis heiß auf die Region machen
Lächelnde junge Männer und Frauen die Zwiebeln schneiden, telefonieren oder Kabel schweißen, freundliche Chefs, die ihnen auf Augenhöhe etwas erklären. Dazu schöne Bilder, schnelle Cuts und fette Beats. Das ist der neue Werbefilm, die gwt Starnberg GmbH zusammen mit vier Unternehmen und deren Azubis produzierte und jetzt vorstellte. Acht Minuten lang soll die jugendliche Zielgruppe sehen, wie cool es ist, im Landkreis zu arbeiten.
Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Die Firmen hierzulande müssen etwas tun, so viel ist klar, um ihre Ausbildungsplätze besetzen zu können. Nur auf eine Stellenanzeige zu setzen, reicht heute nicht mehr. Für gwt-Geschäftsführer Christoph Winkelkötter macht es keinen Sinn, sich nach München zu orientieren. „Immer im Stau stehen und ständig ist die Stammstrecke gesperrt.“ Der Film wolle zeigen, was die Region Starnberger See/Ammersee wirtschaftlich zu bieten hat.
Immer schwieriger
Man müsse schon sehr rührig sein, bestätigte Thomas Roggenkamp von Trane Kältetechnik aus Krailling. „Wir wenden uns bei Infotagen schon an Siebt -und Achtklässler, je früher, desto mehr Erfolgsaussichten.“ Vorgestellt wird auch ein Azubi der Schreinerei Stephan Poock aus Feldafing, der schon ein Studium hinter sich hat, aber lieber praktisch arbeiten wollte. Webasto aus Stockdorf beschäftigt 70 Azubis. Aber selbst für den beliebten Arbeitgeber wird es laut Sprecherin Andrea Bodner „immer schwieriger“, sogar bei den kaufmännischen Ausbildungen. Sie haben erst 15 von 25 Plätzen für 2019 besetzt.
Schülerpraktika waren das richtige Instrument zur Berufswahl für Arne Kübler, der eine Kochausbildung im Tagungshotel La Villa macht. „Ohne Praktikum wäre ich nie darauf gekommen“, sagt der ehemalige Montessori-Schüler. Gute Erfahrungen mit einem Ausbildungsplatz in der Nähe hat seine Kollegin Anna gemacht. Die zukünftige Hotelfachfrau braucht mit dem Fahrrad nur ein paar Minuten zur Arbeit und kann nach der Arbeit auch mal schwimmen gehen. Mehr Freizeit zu haben, das ist ihr wichtig. „Ich bin sehr viel in Vereinen engagiert und muss daher nichts aufgeben.“ Im Gespräch mit den Jugendlichen ist immer wieder herauszuhören, wie wichtig ihnen das Betriebsklima ist und das Gefühl, respektiert zu werden. „Ich bin nicht einer unter vielen“, sagt einer der jungen Leute im Film.
Film ab - auch online
Professionell in Szene gesetzt hat den Film Ralf Luethy, der die Jugendlichen nicht langweilen will. „Wenn es nach acht Sekunden nicht spannend ist, klicken sie gleich weiter.“ Er soll an Schulen, in Jugendzentren und Vereinen sowie als Trailer in den regionalen Kinos gezeigt werden. Film ab heißt es auch online unter www.starnbergammersee.de/leben-arbeiten/ausbildung im Internet.
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