Bürger haben das Wort
Müll, Schule und Verkehr sind Schwerpunkte
Das große Projekt der Gemeinde Weßling im nächsten Jahr wird die neue Schule sein. Sie habe „absolute Priorität“. Andere Vorhaben wie beispielsweise der Rückbau der Hauptstraße müssten bis auf die bereits erfolgten, leicht zu realisierenden Maßnahmen, wie Querungshilfen, Parkbuchten, Tempo 30 und Verkehrsinseln zurückstehen. Dies teilte Bürgermeister Michael Muther den Weßlingern bei der Bürgerversammlung mit. Rund 100 waren gekommen, um sich im Pfarrstadl über die Projekte des vergangenen Jahres und die kommenden Vorhaben zu informieren. Insgesamt hat Weßling 5610 Einwohner, „14 mehr als im Vorjahr“, erklärte Muther. Davon seien die meisten Bürger zwischen 49 bis 63 Jahre alt. Um die ältere Generation zu vertreten, möchte die Gemeinde einen Seniorenbeirat einführen. Interessenten können sich bei der Gemeinde melden.
Bei der Bürgerversammlung meldeten sich einige Bürger zu Wort, um in der Öffentlichkeit für verschiedene Anliegen zu werben. Zum Beispiel appellierten die Vertreter der Hochstadter Initiative gegen eine Umladestation in Oberbrunn, dass sich die Gegner einer solchen Einrichtung in Unterschriftenlisten und bei der „Open Petition“ im Internet eintragen sollten. Dabei könnten pro Haushalt fünf Mitglieder eingetragen werden. Mehrere Bürger kritisierten in der Sitzung die Pläne des Awista (Abfallwirtschaftsverband). Die freie Landschaft würde dadurch zersiedelt und das Trinkwasservorkommen gefährdet.
Ampel für Oberpfaffenhofen
Es gab aber auch positive Nachrichten. So wird die für einen sicheren Schulweg seit langem geforderte Ampel in Oberpfaffenhofen bald aufgestellt werden können. Er habe positive Signale vom Straßenbauamt bekommen, so Muther. Er freute sich auch darüber, dass dank der Einsprüche der Weßlinger, Inninger und Seefelder Bürgermeister die Bedarfsumleitung für die Autobahn doch nicht über die Hauptstraße durch die Dörfer verlaufen werde. „Die Umleitung kann auf der Begleitstraße bleiben“. Im vergangenen Jahr wurde die Argelsrieder Sraße für 165.000 Euro saniert. Straßenausbau wird in der Gemeinde im nächsten Jahr allerdings keiner durchgeführt. Dafür muss die Gemeinde im nächsten Jahr keine Schulden aufnehmen, kann Schulden abbauen und Rücklagen für den Schulneubau, den Rückbau der Hauptstraße und den sozialen Wohnungsbau bilden.
23 Weßlinger würden derzeit einen Wohnungsberechtigungsschein besitzen, 55 anerkannte Asylbewerber sollten aus der Containeranlage ausziehen und einige Familien seien von Obdachlosigkeit bedroht. Doch es fehle Wohnraum, bedauerte Muther.
Barrierefreier Ausbau dauert
Auf den barrierefreien Ausbau des Bahnsteigs müssen die Bürger noch warten. Voraussichtlich beginnt er im Jahr 2023, „jedoch spätestens mit Inbetriebnahme der zweiten Stammstrecke“. Applaus gab es für die Bücherei im Bahnhofsgebäude, die in diesem Jahr 70-jähriges Jubiläum gefeiert hatte. Finanziell stehe die Gemeinde dank sechs Millionen Euro an Gewerbesteuern „sehr gut“ da. Der Gesamthaushalt beläuft sich auf 21 Millionen Euro. Die größten Ausgaben sind die Kreisumlage mit 4, 2 Millionen und die Personalkosten in Höhe von rund vier Millionen Euro.
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