Tragicommedia oder: die Verrücktheit der Seele
Neujahrskonzert mit Accentus Austria im Prinzregentenheater
Der Wiener Hof feierte sich in der ersten Hälfte des 18. Jhds. mit großen Hof- und Staatsopern zu diversen Anlässen selbst. Nur die besten Musiker aus Italien, Frankreich und Österreich traten mit den neuesten Bühnenwerken und aufwändigen Produktionen auf. Im Fasching allerdings durfte es etwas salopper zugehen, lustige Faschingsopern bereicherten den Theateralltag.
Nahezu jedes Jahr wurde zur Regierungszeit Karls VI. (1711-1740) eine Faschingsoper geschrieben und zumeist mehrmals aufgeführt. Komödiantische Nebenhandlungen, Verwechslungen und komische Szenen wirken beinah wie Karikaturen oder viel mehr skurrile moderne Neufassungen altbekannter griechisch-antiker Themen. Und wer würde sich dazu als Komponist besser eignen als Francesco Conti, über den sein Zeitgenosse, der Flötist und Flötenbauer Joachim Quantz sagte: "Ein erfindungsreicher und feuriger, obgleich manchmal etwas bizarrer Komponist..."
Das 1988 gegründete Ensemble für Alte Musik, Accentus Austria, spürt dieser Zeit nach und bringt am Sonntag, 21. Januar, unter der Leitung von Thomas Wimmer (Viola di gamba) Sinfonien, Arien und Rezitative aus den Wiener Faschingsopern „Don Chisciotte in Siena Morena“, „Penelope“, „Alba Cornelia“ und „L’Issipile“ von Francesco Conti sowie "Balletti" von Nicola Matteis zu Gehör. Sopran ist Barbora Kabátková.
Das Konzert findet im Prinzregententheater (Prinzregentenplatz 12) statt. Beginn ist um 20 Uhr. Karten sind über das Ticket-Telefon 0800-5454455 des Veranstalters Tonicale, unter www.musikerlebnis.de oder bei München Ticket erhältlich. Restkarten gibt es an der Abendkasse.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH