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Nachhaltige Mobilität

Der 1. Klimaschutztag des Landkreises hatte klimafreundliche Antriebe der Zukunft zum Thema

Klimaschutztag im Landratsamt Dachau: Klaus Bogenberger, Landrat Stefan Löwl und Marcus Gerstenberger (hinten von links nach rechts) zusammen mit Markus Lienkamp, Annette Schwabenhaus, Beraterin für Elektromobilität (HWK) sowie Esmeralda Schlehlein, Klimaschutzbeauftragte Landratsamt Dachau (vorne von links nach rechts). (Bild: Landratsamt Dachau)

Im Rahmen des 1. Klimaschutztages für Bürgermeister und Kreisräte des Landkreises Dachau konnten sich die über 30 Teilnehmer zu den aktuellen Entwicklungen hinsichtlich nachhaltiger Mobilität informieren. Im Juli 2018 wurde im Kreistag ein gemeinsamer Klimaschutztag für Kreisräte und Bürgermeister beschlossen. Der Wunsch nach einer solchen Veranstaltung wurde von der Kreistagsfraktion „Bündnis90/Die Grünen“ in einem Antrag ausgesprochen. Ziel einer solchen Veranstaltung sollte sein, sowohl über aktuelle Themen und Projekte zu informieren als auch eine Netzwerkplattform für den Klimaschutz zu schaffen. Durch eine bessere Vernetzung könne so auf bestehende Fragestellungen hingewiesen und die Erreichung der Klimaschutzziele besser verfolgt werden.

Elektromobilität

Der erste Klimaschutztag widmete sich dem Thema der alternative Antriebsformen für den Kraftfahrzeugverkehr. In drei Vorträgen mit anschließender Diskussion setzten sich die Teilnehmer intensiv damit auseinander. Welche Herausforderungen sowie Entwicklungen uns aktuell und in den nächsten 10 Jahren erwarten, stellte Markus Lienkamp vom Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der TU München dar. In seinem Vortrag verglich er die fossilen und regenerativen Kraftstoffe. Klarer Sieger als Alternative zu fossilen Kraftstoffen sei in den kommenden Jahren die Elektromobilität. Sie ist seiner Ansicht nach die klimafreundlichste Lösung um CO2-Emissionen im Kraftfahrzeugverkehr einzusparen.

Stromnetz anpassen

Im Gegensatz zu Wasserstoff oder efuels sei beispielsweise die Nutzung von Strom günstiger für den Kunden. Auch die bekannten Herausforderungen von Reichweite, Infrastruktur und Preis der beziehungsweise für die Elektroautos werden immer weniger ein Problem darstellen, so Markus Lienkamp. Trotz der positiven Entwicklungen gebe es einige Hürden, für die aber bereits Lösungen erarbeitet werden. Zum einen sei ein schneller Umstieg auf Elektromobilität nicht möglich, das Stromnetz müsse nach und nach für die Belastung durch Ladevorgänge angepasst werden.

Ladeinfrastruktur aufbauen

Eine geeignete Ladeinfrastruktur aufzubauen und zu fördern ist eine Fragestellung aus dem Ladeinfrastrukturkonzept für den Landkreis Dachau, das Mitte Oktober dieses Jahres begonnen wurde. Marcus Gerstenberger von (gevas humberg & partner) und Klaus Bogenberger (bogenberger beratung und planung) stellten die Notwendigkeit, die Inhalte und das Vorgehen des Projektes vor. Die beiden Ingenieurbüros erarbeiten im Ladesäuleninfrastrukturkonzept unter Einbezug der Gemeinden des Landkreises, wo sich die sinnvollsten Standorte befinden und wie der Ausbau von Ladesäulen so einfach wie möglich gemacht werden kann. Das Konzept wird im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Im dritten und letzten Vortrag wurde die Elektromobilität aus der praktischen Sicht erläutert. Anette Schwabenhaus, Beraterin für Elektromobilität (HWK), stellte dar, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur nicht kompliziert sein muss: zum Beispiel würden an den meisten Standorten Ladesäulen ausreichen, die nicht sofort viel Strom bereitstellen müssen. Die heutigen Reichweiten seien so hoch, dass ein Auto bei einem Ladevorgang nicht mehr vollgeladen werden müsse und eine Normalladen ausreiche. Ebenso brauche man sich nicht sofort um eine zu hohe Netzauslastung sorgen, wenn man ein gutes Lastmanagement wählt. Hier werde der Strom je nach System auf alle Fahrzeuge gleich verteilt oder bestimmten Fahrzeugen zur Verfügung gestellt.

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