Zulage für Erzieherinnen
Mehr Geld soll die Personalnot lindern
Der Markt für Erzieher ist quasi leergefegt. Die Situation ist so angespannt, dass immer wieder dringend benötigte Kindergruppen nicht eingerichtet werden können, da Personal fehlt. Um Germering für potenzielle Arbeitnehmer im Erziehungsbereich schmackhaft zu machen, hat die Stadt Germering beschlossen, ihren Angestellten analog der Landeshauptstadt München Zulagen zu zahlen. Ab 1. Januar 2020 wird es mehr Geld für die städtischen Angestellten im Erziehungsbereich geben. Damit soll dem Fachkräftemangel begegnet werden.
Denn der Bedarf an Kinderbetreuung steigt stetig. Aktuell werden in Germering rund 1.740 Krippen- und Kindergartenkinder betreut. Und es gibt eine Warteliste. „Die Gründe dafür liegen wie in den letzten Jahren vor allem im Fachkräftemangel, in der starken Geburtenrate im Raum München im Vergleich zum Bundestrend, dem Zuzug von Familien mit Kleinkindern und daran, dass Eltern vermehrt Betreuungsplätze für ihre Kinder in Anspruch nehmen“, hatte Oberbürgermeister Andreas Haas im Rahmen der Bürgerversammlung erklärt.
Derzeit gibt es 392 Krippenplätze. Bis zum Jahr 2021 rechnet die Stadt mit einem Bedarf von 522 Plätzen. „Damit verbleibt ein Ausbaubedarf an 130 Krippenplätzen innerhalb von zwei Jahren“, so Haas. Noch brisanter ist die Situation im Kindergartenbereich. Hier müssen bis 2021 185 neue Plätze geschaffen werden, um den Bedarf an 1.530 Plätzen zu decken.
Im Herbst ist eine Krippen- und eine Kindergartengruppe im Kindergarten Sankt Nikolaus in Betrieb gegangen. Mitte 2020 wird die zweigruppige Krippe im Neubau am Kleinen Stachus öffnen. Und im September 2020 sollen drei Krippengruppen in der Unteren Bahnhofstraße fertig sein. „Bleiben 35 Krippenplätze, die wir bis zum Jahr 2021 schaffen müssen“, so Haas. Deswegen soll das Provisorium in der Alfons-Baumann-Straße bestehen bleiben. Eventuell soll auch das Provisorium am Spielplatz Rosen-/Wittelsbacher Straße bleiben, auch wenn die 50 Kinder in ihre neue Kita in die Landsberger Straße 1 ziehen können. Mitte 2020 wird außerdem die Generalsanierung des Kindergartens Abenteuerland fertig sein. Eine zusätzliche Kita-Gruppe wird eröffnen und drei weitere Gruppen werden das Angebot von vier auf sieben erweitern.
Geplant ist eine Kita im Germeringer Norden bei Allnest, sowie drei Krippengruppen im Neubau des Don-Bosco-Altenheims. „Wenn der Bedarf wie kalkuliert bestehen bleibt, „steht bis 2021 für jedes Kind im Kindergartenalter ein Betreuungsplaz zur Verfügung", freute sich Haas.
Dank der Maßnahmen zur Personalgewinnung sei die Situation in den städtischen Einrichtungen „stabil“, sagte Haas. SPD-Stadträtin Eike Höppner, Referentin für Krippen und Kindergärten, möchte jetzt auch den freien Träger der Germeringer Kitas die "Großraum-München Zulage" ermöglichen. Deswegen beantragte Höppner: "Die Verwaltung möge prüfen, auf welche Weise und in welcher Höhe die verschiedenen Träger unterstützt werden können, wenn sie die „Großraum München Zulage“ zahlen wollen und müssen“.
Alle Einrichtungen hätten hohe Investitionskosten von der Kommune erhalten, damit der gesetzliche Auftrag, jedem Kind einen Kita-Platz zur Verfügung zu stellen, erfüllt werden. „Es nützt Germering wenig, wenn in vielen Einrichtungen Plätze zur Verfügung stehen, aber nicht belegt werden können, weil das Personal fehlt“, so Höppner.
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