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"Welche Werte sind wichtig?"

Neue Gruppe stellt sich während der interkulturellen Tage vor

Sind auf der Suche nach gemeinsamen Werten v.l.: Fatma Ali, Werner Clauss, Filiz Gropper-Schäftner, Frauke Stechow, Christian Huber, Harald und Isolde Hackländer und Leonie Dienes-Weippert. (Bild: pst)

„Was sind eigentlich Werte?“, „welche Werte sind mir wichtig?“ und „auf welche Werte für Germering können wir uns einigen?“. Es sind Fragen wie diese, die in der Werte Arbeitsgemeinschaft diskutiert werden. Sie ist eine der vier Gruppen, die im Zuge der Neuordnung des Integrationsforums der Stadt Germering gebildet wurden. Neben den Werten werden die Bereiche Sprache, Beruf und Soziales Miteinander abgedeckt. Zum ersten Mal stellte sich die Werte-AG bei den „Interkulturellen Tagen“ vor, die von Germering, Fürstenfeldbruck, dem Brucker Forum und der Caritas veranstaltet wurden. „Wir setzen Zeichen für Menschenwürde und gegen Rassismus“ lautete das Motto.

Im Mai hat sich die Werte-AG zum ersten Mal getroffen „Unser Ansinnen ist es uns über Werte auszutauschen“, erklärte Integrationsbeauftragter und Stadtrat Christian Huber, der als Erzieher und Theologe in der Werte-AG seine beiden Schwerpunkte verbinden möchte. Für die insgesamt 18 Teilnehmer stand sofort fest, dass sie sich als erste Aktion bei den interkulturellen Tagen präsentieren wollen. „Es ist wichtig, dass dieses Thema wieder mehr Bedeutung gewinnt und einen festen Platz in unserer Gesellschaft einnimmt“, so Huber. Dem stimmte Frauke Stechow aus der Fachstelle für Asylkoordination zu, die maßgeblich an der Werte-AG beteiligt ist. In ihr sind die Vertreter verschiedener Religionen, Alteingesessene sowie Zugezogene, Junge und Alte, vertreten. „Ein Querschnitt der Gesellschaft“, freute sich Stechow. Interessenten sind weiterhin willkommen.

"Kein Hass und Hetze"

Die Gruppe ist eine Art „Offene Runde“. Für die Gespräche sollen Referenten eingeladen werden und es werden auch Kleingruppen gebildet, damit jeder zu Wort kommen kann, erklärte Stechow. Ziel soll ein neues Leitbild auf Basis des bestehenden Integrationskonzepts werden. Beim Aktionstag teilte sie mit den anderen Flyer aus und versuchte mit den Germeringern ins Gespräch zu kommen. Auch Oberbürgermeister Andreas Haas stattete dem Stand einen Besuch ab. Durch die Aktion sei er ins Grübeln über seine eigenen Werte gekommen, erzählte er. Darüber mache man sich im hektischen Alltag viel zu wenig Gedanken. Auf einer Wandtafel notierten die Besucher Wünsche wie „kein Hass und Hetze“, „was du nicht willst was man dir tu, das füge keinem anderen zu“.

Ähnliche Statements hatte es am Vortag am „Bank der Begegnung“ am Zenja gegeben. In einen Briefkasten hatten Leute ihre Wünsche wie „Integration passiert mitten drin, jeder soll mit dabei sein“, „Toleranz und Empathie“ oder „Verständnis und Fürsorge für alle Bedürftige“ geäußert. Bei Konflikten ginge es häufig um unterschiedliche Werte und einem Mangel an Toleranz, dabei seien viele Menschen durch die Kultur und die Erziehung auf bestimmte Werte geprägt, „die sind oft unterbewusst“, so Asylkoordinatorin Stechow. Auch gegen Alltagsrassismus möchte die Werte-AG kämpfen und dabei Kinder und Jugendliche beispielsweise zu einem interreligiösen Dialog ermuntern. „Andere Religionen kennen zu lernen, ist total wichtig“, sagte Stechow.

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