Viel Gerüst - wenig Wand
Erweiterung soll zum Schuljahr 2021 fertig sein
„Wir sind auf den Tag genau im Zeitplan“, teilte Architekt Sebastian Reichpietsch der Delegation aus dem Germeringer Stadtrat mit. Diese hatten sich zu einer Führung über die Baustelle für die Erweiterung der Kerschensteiner Schule eingefunden. „Wir wollen schauen, wo unser Geld bleibt“, scherzte Oberbürgermeister Andreas Haas. Rund 12,9 Millionen Euro soll die Baumaßnahme kosten. Das sind rund drei Millionen Euro mehr als der Stadtrat vor einem Jahr ursprünglich beschlossen hatte. „Grund für die Kostensteigerung waren die konjunkturbedingten hohen Angebotspreise bei den Hauptbaugewerken“, so Haas. Weitere Kostensteigerungen erwarten die Bauherren aber nicht.
In einem halben Jahr sollen die Rohbauarbeiten abgeschlossen sein. Diese sind derzeit im Bauteil Nord-Ost im vollen Gange. Einzelfundamente und Stützen sind schon betoniert. Rund 15 Arbeiter sind nun mit den anstehenden Betonarbeiten der ersten Geschossdecke beschäftigt. 250 Kubikmeter Beton sollen dazu eingepumpt werden. Zwei weitere Decken sollen folgen. Insgesamt wird der Neubau ein wenig höher als der Altbestand werden und er bekommt einen Durchgang, der beide Gebäudeteile verbindet.
Acht neue Klassenzimmer
Ob die Temperaturen im Winter für diese Arbeiten nicht zu kalt seien, wollte eine Stadträtin wissen. Die modernen Baumaterialien können bei Temperaturen bis zu sieben Grad minus verarbeitet werden, erklärte der Bauexperte. Mitte Januar soll das nächste Geschoss errichtet werden. Ende März soll der Rohbau fertig sein. Dann folgen die Fassaden, Fenster und das Dach. Zum Schuljahr 2021 soll das Gebäude bezugsfertig sein.
Am Schluss wird es acht neue Klassen auf zwei Etagen geben, eine neue Turnhalle, die auch von den Vereinen genutzt werden kann, eine Kochküche und Räume für die Ganztagesbetreuung und „endlich einen vernünftigen Eingang“, freute sich Haas. Das Hausmeisterhaus wurde bereits abgebrochen, das neue soll westlich an die neue Turnhalle angebaut werden.
Vor den Baumaßnahmen muss das Bauareal auf Altlasten untersucht werden. „Der Asbestverdacht hat sich zum Glück nicht bestätigt“. Es mussten aber alte Stahlträger ausgegraben werden, die wohl in den 60-er Jahren im Erdreich entsorgt worden waren. Leider ist auch der Boden mit unterschiedlichen Erden durchmischt. Die müssen jetzt in verschiedene Entsorgungsklassen eingeteilt werden. „Das wirft uns in unserem Zeitplan um vier Wochen zurück“, bedauerte Reichpietsch. Mit Giften habe das aber nicht zu tun, beruhigte Reichpietsch. Wenn die Entsorgung geregelt ist, dann soll die rund 5,5 Meter tiefe Baugrube für die neue Sporthalle ausgehoben werden. Auf dem Dach der Sporthalle werden die Räume für die Ganztagesbetreuung errichtet.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH