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Täglich gibt es 23 Einsätze

Polizei Germering stellt die Kriminalitätsstatistik vor

Vor dem alten Gendarmerie-Schild in der Germeringer Polizeidienststelle stehen PI-Leiter Jürgen Dreiocker und sein Stellvertreter, Andreas Ruch. (Bild: PI Germering)

Normalerweise hätten sich die Bürgermeister von Germering, Gilching, Puchheim, Alling und Eichenau und die lokale Presse bei Kaffee und Brezen in einem der fünf Rathäuser getroffen. Dort hätte ihnen der Leiter der Polizeiinspektion Germering, Jürgen Dreiocker, und sein Stellvertreter Andreas Ruch die Kriminalstatistik erläutert. Wegen Corona ist es in diesem Jahr ganz anders. Die Zahlen wurden per E-Mail verschickt.

Es war ein gutes Jahr für die Polizei: „Weniger Delikte und eine bessere Aufklärungsquote“, so lautet die positive Bilanz. Die Bürger des Einsatzgebiets der PI Germering dürfen sich „nicht nur sicher, sondern auch gut aufgehoben fühlen“, betonten Dreiocker und Ruch. Bei der Kriminalität habe es einen deutlichen Rückgang gegeben. Insgesamt ist die Polizei in den vier Kommunen für die Sicherheit der rund 100.260 Einwohner zuständig. 2019 hatten die Polizeibeamten 8364 Einsätze. Das entspricht rund 23 am Tag. 21.695 Vorgänge wurden 2019 bearbeitet. Das waren statistisch gesehen fast 60 am Tag.

Täglich gibt es acht Straftaten

"Die Zahl der Straftaten ist mit 3.061 Straftaten auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2010“, freute sich Ruch. Statistisch gesehen sind das allerdings acht Straftaten jeden Tag. Umso erfreulicher, dass der im Jahr 2017 erreichte Höchstwert bei den Aufklärungen von 63,9 Prozent mit 64,7 Prozent sogar übertroffen werden konnte. „Unser Ziel die Aufklärungsquote im fünften Jahr in Folge über die 60-Prozent-Marke zu halten, konnte somit erreicht werden“, so Ruch.

Vor allem im Bereich Betäubungsmittel konnte die Polizei viel aufklären, aber auch bei den Fahrraddiebstählen kletterte die Erfolgsquote von 4,3 auf 9 Prozent. Dass es trotzdem so viele ungeklärte Fälle gegeben hat, führen Dreiocker und Ruch auf den Umstand zurück, dass in ihrem Einsatzgebiet fünf S-Bahnhöfe liegen – dort ereignen sich erfahrungsgemäß mehr Vorfälle.

Im vergangenen Jahr wurden 1.557 Tatverdächtige ermittelt. 20,6 Prozent davon waren Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Kinder werden meistens wegen Diebstählen, Körperverletzungen und Beleidigungen angezeigt, bei den Jugendlichen sind es Rauschgift, Diebstahl und Körperverletzung.

Diebe stehen an der Spitze

„Spitzenreiter“ unter allen Straftaten ist mit 27 Prozent aller Fälle wie in den vorangegangenen Jahren der Diebstahl. An erster Stelle steht der Fahrrradklau mit 264 Fällen, gefolgt von Ladendiebstählen (137) und dem Diebstahl aus Autos (53).

Es gab 20,4 Prozent weniger Gewaltdelikte und 26,4 Prozent weniger Vermögensdelikte. „Dafür ist das Tatmittel Internet weiter auf dem Vormarsch“, bedauert die Polizei. Hier fielen Verbraucher auf „Warenbetrug“ und „Warenkreditbetrug“ herein. Es gab eine Steigerung um 25,6 Prozent (285 Fälle).

Sorgen bereitet den Polizeibeamten die Rauschgiftkriminalität. 380 Fälle wurden aufgenommen. Bei den meisten handelte es sich um den Besitz oder Erwerb von Marihuana. Da gab es im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 61 Prozent.

Froh ist die Polizei darüber, dass es mit 29 (Vorjahr 42) einen spürbaren Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen gegeben hat. „Wir haben in den Wohnungsgebieten Präsenz gezeigt“, erklärte Dreiocker. Außerdem könnten Diebe vor den verschärften Strafen zurückgeschreckt sein. Der Wohnungseinbruch ist vom Gesetzgeber her vom Vergehen zum Verbrechen hochgestuft worden.

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