So ist es bei uns!
Religionen stellen ihre Rituale und Feiern vor
Die wichtigen Abschnitte eines Lebens wie Geburt, Jugend, Hochzeit, Familie, Sterben und der Blick in die Ewigkeit werden in den meisten Religionen besonders beachtet. „Es wäre doch mal interessant zu sehen, welche Rituale es gibt“, so lautete ein Vorschlag der Arbeitsgruppe „Werte im Dialog“ des Integrationsforums der Stadt Germering. Statt „es wäre mal – wird es jetzt konkret“, betonte Christian Kube von der Katholischen Stadtkirche. Gemeinsam mit Vertretern der katholischen und evangelischen Christen, dem Vertreter des Islams und der Bahai-Religion beginnt unter dem Titel „Religiöse Feiern und Rituale an den Lebenswenden“ eine Veranstaltungsreihe. Ziel ist es einen Dialog der Religionen zu initiieren. „Die Menschen sollen darüber ins Gespräch kommen“, so die Asylkoordinatorin der Stadt Germering, Frauke Stechow. An jedem der drei Abende stellen sich die drei Religionen, Bahai, Islam und Christentum exemplarisch mit ihren Ritualen und Feiern zu Lebenswenden vor und kommen so miteinander ins Gespräch.
Dabei soll es nicht um „theoretische Abhandlungen gehen“, so Michael Lorenz von der evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Kirche. Die Treffen werden mit Musik und Essen aufgelockert. „Jeder ist geprägt durch seine Herkunft, seine religiöse Zugehörigkeit. Man muss sich aber bewusst werden, dass es Gemeinsamkeiten gibt“, so Oberbürgermeister Andreas Haas. „Über die Rituale und Feste versteht man wie der andere tickt“, so Lorenz.
Am ersten Abend, Mittwoch, 27. September, 19.30 Uhr lud die Türkisch-islamische Gemeinde in die Münchner Straße 13 zum Thema „Geburt, Kindheit und Jugend“. Am Mittwoch, 25. Oktober, 19.30 Uhr, geht es im Pfarrsaal St. Martin, Rathausplatz 2, weiter mit „Hochzeit, Partnerschaft und Familie“. Zum Abschluss lädt die Bahai-Gruppe in das Max- und Gabriele-Strobl-Haus in die Untere Bahnhofstraße 22, am Donnerstag, 23. November, 19.30 Uhr. Themen sind Sterben, Tod und der Blick in die Ewigkeit.
Durch Begegnungen können Vorurteile abgebaut werden, hofft Stechow. Die religiösen Feiern und Rituale an den Lebenswenden seien nämlich wohl die Angebote der Religionsgemeinschaften, mit denen die meisten Menschen noch etwas anfangen können. Schließlich hätten sie über den rein religiösen Askpekt hinaus viel mit Kultur und Traditionen zu tun.
Nevzat Simsek von der türkisch-islamischen Gemeinde meinte: „Corona hat uns genug voneinander abgegrenzt. Jetzt wollen wir unsere Gemeinsamkeiten heraus kristallisieren“. Am 3. Oktober lädt die Gemeinde darüber hinaus von 12 bis 17 Uhr in die Moschee. „Dann werden wir alles erklären“, sagte er. Außerdem werden Projekte, wie der sanierte Kinderspielplatz an der Moschee, der allen Kindern offen steht, vorgestellt
Nach der Veranstaltungsreihe soll es weitergehen, so Harald Hackländer von der Bahai-Gruppe Germering. Interessierte, die mitmachen möchten, sind herzlich willkommen.
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