Scootern und Skaten
Anlage am Starnberger Weg hat neue „Obstacles“ für Anfänger
Pünktlich zum Ferienbeginn wurde der Skaterpark am Starnberger Weg in Germering um neue Elemente erweitert. Sie sind vor allem für Einsteiger und Anfänger ideal. Die Idee dazu kam vom 17-jährigen Nico Kindermann. Der leidenschaftliche Scooter – das sind die stabilen Roller mit den kleinen Rädern und dem drehbaren Griff – hatte sich bereits für die Erneuerung der rund 20 Jahre alten Skateranlage eingesetzt. Im vergangenen Jahr wurde diese eingeweiht. Mittlerweile tummeln sich an guten Tagen rund 50 Skater und Scooterfahrer auf der Anlage. Doch vor allem für die jungen Sportler waren die Elemente teilweise zu anspruchsvoll, zu hoch und zu steil. „Wir brauchen etwas für die Kleineren“, folgerte Kindermann. Sein Wunsch traf im Rathaus auf offene Ohren. Für rund 10.000 Euro wurden „Obstacles“ – so werden die Elemente genannt - mit Namen wie Quarter-Pipe, Mini-Jumpbox, eine Curb und eine Bank angeschafft. Planer Daniel Heinklein von Gedo Skateparks hat den Jugendlichen die Elemente nicht einfach hingestellt. Sie haben beim Aufbau mitgeholfen und so Kosten eingespart. Unterstützt hatte das Ganze der Germeringer Jugendbeirat.
Anlage ist um einiges besser
„Das war eine gute Investition von der Stadt. Die Anlage ist jetzt um einiges besser“, lobte Gabriel Plesa. Bisher sei der Skaterpark vor allem für mittelgute bis gute Skater geeignet gewesen, „jetzt gibt es auch etwas für Kleinere“ wie zum Beispiel den achtjährigen Simon. Der Grundschüler übt regelmäßig mit seinem Scooter auf der Anlage. Seine Vorbilder sind Scooterfahrer wie Nico Kindermann oder Michael Nicolay. Auf der neuen Box übt Simon Kunststücke ein, dabei geben ihm die Großen Ratschläge. Kindermann hat vor drei Jahren mit dem Scooterfahren begonnen. „Ich bin jeden Tag hier“, erklärt er. Mittlerweile hat er ein beachtliches Repertoire an Tricks. Mal springt er mit dem Scooter in die Luft, dreht das Trittbrett um die Achse und streckt die Beine auseinander, dann fliegt er in die Höhe, kauert sich auf sein Sportgerät und macht eine Drehung. Immer wieder bleiben Zuschauer stehen, die auf ihren Wanderungen an der Skateranlage vorbeikommen. Sie sind beeindruckt wie sich die Jugendlichen wortlos verständigen, so dass es zu keinen Zusammenstößen auf den Rampen kommt. „Wir scootern im Verbund“, erklärte Kindermann. Wer wann und wo fährt, machen die Kids ohne große Worte ab. Oft läuft auch noch Musik. „Da ist richtig was los und es macht Spaß“, sagt Nico Kindermann.
Zufrieden mit dem neuen Angebot zeigt sich Rathausmitarbeiter Thomas Wieser, der für den Skaterpark zuständig ist. „Das entzerrt das Ganze“, erklärt er. Die Anlage selbst ist eine Positiveinrichtung der Stadt. „Es gibt keine Konflikte, keinen Vandalismus, höchstens mal Müll auf der Anlage“, freut sich Wieser. Dazu trägt sicherlich auch der von Wohnbebauung abgelegene Standort neben dem Wertstoffhof bei.
Auch wenn die Anlage laut Einschätzung der Jugendlichen jetzt so ziemlich das Beste in der Umgebung ist, haben sie noch weitere Verbesserungsvorschläge. Zum Beispiel fehlt Licht. Gerade in den Sommermonaten ist es tagsüber zu heiß auf der Asphaltfläche. Viele kommen dann erst am Abend. „Wir legen dann Taschenlampen hin, um etwas zu sehen“, erklärt Kindermann. Ideal ist das natürlich nicht. Thomas Wieser versprach sich um das Thema zu kümmern. Vielleicht gibt es die Möglichkeit einer solarbetriebenen Beleuchtung. „Ich mache mich schlau“, versprach er den Jugendlichen.
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