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Schöner ohne Kippen

Omas for Future sammeln Zigarettenstummel ein

Bewusstsein schaffen: Die Omas for Future veranstalten immer freitags eine Klimawache auf dem Marktplatz. (Bild: Omas for Future Germering)

Manchen wundert es vielleicht, wenn er mit Sand befüllte Dosen in der Großen Kreisstadt entdeckt - die Omas for Future haben sich gewundert, dass so viele Zigarettenkippen herumliegen. Damit dies ein Ende hat, haben sie die zu Aschenbechern umfunktionierten Dosen an mittlerweile elf verschiedenen Stellen aufgehängt, gemeinsam mit Infos zu den für die Umwelt schädlichen Zigarettenkippen: die achtlos auf den Boden geworfenen Kippen vergiften die Erde und das Grundwasser.

"Eine Kippe vergiftet 40 Liter Grundwasser"

Bereits seit Ende Februar kümmern sich die Omas for Future Germering neben anderen Aktiviäten um das Problem mit den Zigarettenkippen. Ihr Ziel ist es, nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern durch Fakten und Informationen aufzuklären. Es geht ihnen nicht darum, das Rauchen selbst zu verurteilen, denn das müsse jeder für sich selbst rechtfertigen. „Es geht uns um die Umwelt und um die Sicherheit der Kinder, wenn beispielsweise Zigarettenkippen an Spielplätzen, Parks oder anderen öffentlichen Orten achtlos auf den Boden geworfen werden. Schließlich vergiftet eine einzige Kippe 40 Liter Grundwasser und der aus Celluloseacetat, also Plastik, bestehende Filter belastet noch Jahrzehnte, im Meer sogar Jahrhunderte, die Lebensräume von Tieren und Pflanzen", erklären die Omas for Future.

"Vermeidung von Vermüllung"

Um den Zigarettenkippen ein Ende zu machen, erkunden die Omas for Future, an welchen Orten in ihrer näheren Wohnumgebung besonders viele Kippen herumliegen und es keine öffentlichen Aschenbecher gibt. Diese Stellen säubern sie zuerst von Kippen und installieren dann die provisorischen Aschenbecherdosen mit Hinweispfeilen und betreuen sie regelmäßig: Sie leeren die Kippen aus den Dosen aus und entsorgen sie schließlich im Restmüll. Zudem weisen sie die Stadt auf die Orte hin, wo die Installation eines dauerhaften Aschenbechers in ihren Augen sinnvoll wäre. Bisher haben sie bereits mehrere tausend Zigarettenstummel auf den Böden Germerings gesammelt, die sonst Erde und Wasser verunreinigt hätten. Tatsächlich gibt es aber Brennpunkte, an denen trotz städtischer Aschenbecher oder der Omas-for-Future-Aschenbecher weiterhin Kippen achtlos auf dem Boden entsorgt werden. "Es braucht tatsächlich noch mehr Bewusstsein für die Empfindlichkeit unseres Ökosystems, für den Erholungswert der städtischen Grünanlagen und die wohltuende Schönheit der Natur um Germering. Wir haben Verantwortung dafür, sie auch unseren Kindern und Enkeln zu erhalten. Hier ist auch die Stadt gefragt. Es geht nicht um ein ständiges Zigarettenkippen-Ramadama der Stadt oder von Freiwilligen, sondern um Aufklärung und Vermeidung von Vermüllung", so die Omas for Future.

Verantwortung übernehmen

Die Omas for Future Germering werden ihre Aktion bis Herbst fortführen. In den nächsten Wochen planen sie unter anderem, mit ihrem Herz-Logo und Handschuhen ausgestattet, durch Germeringer Straßen und Grünanlagen zu wandern, unterwegs Kippen zu sammeln, dabei auch Raucher anzusprechen und Taschenaschenbecher und Infos an sie zu verteilen. "Wenn wir ein schöneres, umweltfreundlicheres Germering haben wollen, brauchen wir viele "Paten", die mit uns Verantwortung übernehmen und in ihrer Umgebung an Brennpunkten Aschenbecherdosen installieren und betreuen. Auch Betriebe und Geschäfte sind hier gefragt, für ihre Angestellten bzw. Kunden Aschenbecher bereit zu halten", so die Omas for Future.

Klimawache freitags von 16 bis 17 Uhr

Jeden Freitag veranstalten die Omas for Future zwischen 16 und 17 Uhr eine Klimawache auf dem Marktplatz. Als Blickfang ist eine große Zigarettenkippe dabei und es gibt Infomaterial und kostenlose Taschenaschenbecher. Weitere interessierte Omas und auch Opas sind sehr willkommen. Kontakt und weitere Infos per Mail an germering@omasforfuture.de.

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