Schlaue Köpfe von morgen
Preisverleihung zum Prämienprogramm
Dass Jugendliche und Kinder nicht immer nur an ihren Smartphones und Tablets hängen, bewiesen zahlreiche Schüler aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck. Sie wurden vergangenen Freitag von der stellvertretenden Landrätin Martina Drechsler für ihre Leistungen ausgezeichnet.
Mit dem Prämienprorgramm des Landkreises Fürstenfeldbruck sollten Schulen und deren Schülern für innovative Ideen und besondere Projekte ausgezeichnet werden. Zahlreiche Schulen aus dem Brucker Landkreis beteiligten sich dieses Jahr am Wettbewerb. So war die Aula der Realschule Puchheim bis auf den letzten Platz besetzt: Alle Teilnehmer, Schüler, Lehrer, Elternbeiräte und Schulleiter der verschiedenen Lehrstätten ließen es sich nicht nehmen und waren persönlich bei der Preisverleihung anwesend.
Ideen ohne Ende
"Mit dem Prämienprogramm wollen wir das Interesse der Jugend wecken, sich für ihren Landkreis einzusetzen und ihn noch schöner zu machen", erklärte stellvertretende Landrätin Martina Drechsler zu Beginn der Veranstaltung. Das haben die Teilnehmer auch geschafft: Gleich drei Mal wurde der erste Platz vergeben, der jeweils mit 1.000 Euro dotiert wurde.
Viele Gewinner
Die Pestalozzi-Schule Fürstenfeldbruck erhielt ihn für ihre Garten AG. Hier getalteten die dritten, vierten und fünften Klassen einen Schulgarten. Die Kinder pflanzten Gemüse, Kräuter und bienenfreundliche Blumen an. Unkraut jäten, gießen und die täglichen Kontrollen forderten von den Kindern ein hohes Maß an Engagement und Verantwortung.
Kulinarisch ging es beim Gymnasium Olching mit ihrem Projekt "My food" zu. Nachdem die Schüler feststellten, dass viel zu viel Essen im Müll landet, wollten sie sich gemeinsam mit ihren Lehrkräften auf Ursachenforschung begeben. Dazu stellten die Gymnasiasten einen eigenen "Wirtschaftskreislauf" nach. Vom Produzenten, bis zum Zwischenhändler und Konsumenten war fast die ganze Schule an dem Projekt beteiligt. Im Pausenhof wurde kurzerhand eine Marktsituation geschaffen und mit Durchsagen im Schulhaus bewarben die verschiedenen "Händler" ihr Produkt. Dabei lernten die Schüler auch, mit Verlusten umzugehen: Schlechte Ernten, ein verregnetes Wochenende oder dieverses Krabbeltier sorgten für den ein oder anderen Misserfolg. "Es ist schon krass, wie lange das es dauert, bis das Essen auf dem Teller landet", resümierten die Schüler über ihr Projekt und landeten mit "My Food" auf einem der ersten Plätze.
Luisa und Finn
Der letzte erste Platz ging an die Realschule Puchheim. Sie wurden für ihr kreatives Schreibprojekt "Jugend schreibt" ausgezeichnet. Eine Projektgruppe der Realschule machte es sich zur Aufgabe, ein eigenes Buch zu schreiben. Dieses Buch ist allerdings etwas ganz besonderes, denn es lässt sich von vorne und hinten gleichermaßen lesen.
So wird die Geschichte der beiden Teenies Lusia und Finn erzählt. Durch einen Perspektivwechsel kann man die verschiedenen Situationen einmal aus den Augen von Finn und einmal aus der Sicht von Lusia lesen. Sie erzählen von Dingen, die sie bewegen: Schule, Freunde oder Familie werden darin behandelt. Mal werden Dialoge in Form eines WhatsApp-Chatverlaufes gezeigt, Tagebucheinträge oder auch ein Status aus den Sozialen Medien ergänzen das Format. Ebenso finden Gedichte ihren Platz. Finn wird von Tim Christiansen geschrieben, Luisa von Nina Prasilik.
Neben den vielen Dialogen und Perspektivwechseln werden zu den einzelnen Einträgen Comic-Elemente beigefügt. So erhält das Buch keine strikte Schreibfrom. "Wir tauschen uns immer aus, was gerade geschrieben wird und ergänzen dies dann mit Zeichnungen", erklärte Sofie Kirschner, die die kreativen Comics macht.
Ein Preis zwischen den Seiten
"Aktuell sind wir schon bei Seite 100", freuen sich die Preisträger. Ein Ende sei noch lange nicht in Sicht. Die Geschichte von Luisa und Finn bleibt allerdings nicht nur im Landkreis Fürstenfeldbruck. Der Herrschinger Gachenau Verlag unterstützt regelmäßig kreative Jugendliche aus den verschiedenen Landkreisen. So erhalten Lusia und Finn auch eine Heimat zwischen zwei festen Buchdeckeln, sobald ihre Geschichte zu Ende erzählt ist.
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