Neues Einsatzgebiet
Polizei Germering übernimmt Puchheim und Eichenau
Seit Anfang März betreuen die Polizeibeamten der Polizeiinspektion (PI) Germering neben Gilching, Alling und Germering auch Puchheim und Eichenau. Damit sind sie für rund 98.000 Einwohner (vorher 65.000) zuständig. Polizeichef Jürgen Dreiocker und sein Stellvertreter Andreas Ruch erläuterten die Gründe der Neuorganisation bei einem Pressegespräch. Langfristiges Ziel sei, dass die Zuständigkeiten der Polizeiinspektionen nicht über die Landkreisgrenzen hinausreichen. Als erster Schritt wurde deswegen die PI Gröbenzell aufgelöst. Die Gemeinde wird von der PI Olching betreut. Dafür kommen 21.300 Puchheimer und 11.921 Eichenauer zur PI Germering. In ein paar Jahren soll dann Gilching an die PI Gauting abgegeben werden, sobald die neue Dienststelle gebaut wurde.
Auf die neuen Aufgaben haben sich die Polizeibeamte bereits seit rund einem Jahr vorbereitet. So wären Germeringer und Gröbenzeller Kollegen an die jeweils andere Dienststelle gekommen, um sich Ortskenntnisse in den jeweiligen Gebieten anzueignen. Mit den Kollegen wurden die jeweiligen Schwerpunkte und Brennpunkte besprochen. Vor allem das Puchheimer Volksfest wird Polizeieinsatz erfordern. Dreiocker, Ruch und einige Germeringer Kollegen waren im vergangenen Jahr schon einmal zur Probe vor Ort. „Wir sind flächenmäßig zwar vergleichsweise klein, aber haben viele Einwohner“, sagte Ruch. Dazu kommen sieben S-Bahnhöfe (vorher waren es nur fünf). Hier möchte die Polizei Bürgernähe schaffen und „uniformierte sowie zivile Präsenz“ auf den Bahnsteigen zeigen.
Fünf Einsatzgruppen
Damit die neuen Kollegen in der Germeringer Dienststelle Platz finden, mussten alle ein wenig zusammenrücken. Aus Lagerräumen wurden Büros gemacht, Einzelbüros wurden mit zwei Beamten besetzt. „Das Gebäude ist groß genug. Jeder hat seinen eigenen Arbeitsplatz“, freute sich Dreiocker.
Allerdings sitzen die Polizisten keineswegs in ihren Büros und warten auf Anrufe. Sie fahren Streife im gesamten Gebiet. Die Polizisten wurden in fünf feste Dienstgruppen aufgeteilt und machen abwechselnd Früh-, Spät- und Nachtschichten. Deswegen müsse sich auch kein Puchheimer oder Eichenauer Sorgen machen, dass die Polizei aus Germering zu lange brauchen würde, um nach einem Notruf vor Ort zu sein. „Wir müssen nicht immer von der Einsatzzentrale aus fahren. Eventuell sind Kollegen bereits in der Nähe“, berichtete Ruch. Er hofft, dass die Bürger eventuelle Scheu vor der Polizei ablegen und sich melden, wenn sie etwas Verdächtiges wahrnehmen. „Umso mehr Straftaten können wir aufklären“.
Mehr Effektivität
Diese werden nämlich sicherlich analog zur Einwohnerzahl steigen. Dreiocker und Ruch haben bereits eine statistische Hochrechnung aufgestellt. Sie erwarten eine Steigerung von 33 Prozent an Einsätzen (8.231). Das liegt vor allem am einwohnerstarken Puchheim. Den Zahlen sehen die Polizisten aber entspannt entgegen. „Wir werden uns entsprechend aufstellen“, sagte Dreiocker. Außerdem bedeute eine größere Inspektion auch mehr Effektivität. Das musste beispielsweise bereits ein 24-Jähriger Eichenauer erfahren. Er war durch eine Streife aus der PI Germering in Eichenau kontrolliert worden. Dabei wurde festgestellt, dass der junge Mann unter Drogeneinfluss stand. Die Beamten fanden außerdem Joints und eine kleine Menge Amphetamin. Die Beamten unterbanden die Drogenfahrt. Ruch: „Eines steht auf alle Fälle fest: Es wird hier nicht langweilig werden“.
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