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Musik mit Suchtpotenzial

Standing Ovations für den Konzertchor Germering

Der Konzertchor Germering (r.) und die Chorklasse des Christoph-Probst-Gymnasiums Gilching (l.) brachten Carl Orffs Carmina Burana auf die Germeringer Stadthallenbühne. (Bild: pst)

Standing Ovations für den Konzertchor Germering und Gänsehautfeeling für ein Konzert, das ab dem ersten Takt in den Bann schlug und dem man am liebsten noch viel länger gelauscht hätte. Bei einem ihrer ersten Konzerte nach der pandemiebedingten Pause ließ es der Konzertchor Germering im wahrsten Sinne des Wortes krachen. Mit viel Schlagwerk unterstützt intonierten die circa 60 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung ihres Dirigenten Michael Leyk die Carmina Burana von Carl Orff. Im zweiten Teil erklangen die sechs Stücke aus Edgar Elgars „From the Bavarian Highlands“.

Das Projekt wurde vom Kultusministerium im Rahmen des bundesweiten Rettungs- und Zukunftsprogramms „Neustart Amateurmusik“ gefördert. Damit sollen die Auswirkungen der Corona-Pandemie gemildert und die Amateurmusik wiederbelebt werden. Beim Konzertchor Germering ist das Ziel auf alle Fälle erreicht worden. Kraftvoll und voller Lebensfreude, einfühlsam und perfekt aufeinander abgestimmt sangen die etwa 60 Chormitglieder selbst die kompliziertesten mehrstimmigen Partituren.

Den Beginn machten die Chorstücke von Elgar. Zwischen 1893 und 1897 hatte das Ehepaar Elgar seine Sommer in Garmisch verbracht. Der Musiker komponierte, inspiriert von seinen Eindrücken, sechs Stücke, in denen er Elemente der bayerischen Volksmusik und des Brauchtums aufgriff. Die Texte zu den schwungvollen, aber auch träumerischen Liedern hatte seine Frau Alice verfasst.

O Fortuna!

Der zweite Teil des Abends war Carl Orff mit seinen Carmina Burana gewidmet. Auch der Komponist vom Ammersee hatte in seiner Musik Elemente der Volksmusik aufgegriffen. Dem Germeringer Publikum verschaffte das einen unmittelbaren Vergleich zwischen den beiden Klassikern.

Gleich nach den ersten, mit viel Schlagwerk unterstützten Takten von „O Fortuna“, sprang der Funken vom Chor auf das Publikum über. Die archaische Wirkung der meist im Fortissimo vorgetragenen lateinischen Liedern aus dem Mittelalter, deren Texte Carl Orff vertont hatte, verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Carmina Burana wurden in der kammermusikalischen Fassung für zwei Klaviere und Schlagwerk auf die Bühne gebracht. Besonderen Applaus gab es für die Pianistin Bronwen Murray-Berg und den Pianisten Martin Wiedenhofer, die mit den beiden Flügeln ein ganzes Orchester ersetzten.

Am Sonntag, 20. November, um 19 Uhr, wird der Konzertchor im Orlandosaal der Germeringer Stadthalle wieder zu hören sein. Auf dem Programm steht Johannes Brahms "Ein deutsches Requiem". Es gibt bereits Karten im Vorverkauf.

 

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