Mit dem E-Bike auf Streife
Die Polizei – dein Freund und Radler
An diesen Anblick müssen sich die Bürger erst noch gewöhnen. Seit kurzem gehören radelnde Polizisten zum Straßenbild im Einsatzgebiet der PI, Germering, Gilching, Alling, Eichenau und Puchheim. Dabei handelt es sich nicht um gewöhnliche Drahtesel, sondern um moderne Pedelecs wie die Fahrräder mit Hilfsmotor heißen. „Damit erreichen wir Menschen an Örtlichkeiten, zu denen die Kollegen im Streifenwagen gar keinen oder nur unter erschwerten Bedingungen Zugang haben“, erklärte der stellvertretende Inspektionsleiter der Polizei, Andreas Ruch. Zum Beispiel können Unterführungen und schmale Brücken, Parkanlagen und Bereiche wie der autofreie Marktplatz in Gilching oder das Areal des Germeringer Badesees problemlos erreicht werden. Das Fahrrad ist auch bei erhöhtem Verkehrsaufkommen die bessere Alternative: „Die Germeringer Innenstadt erreichen die Pedelecs zum Teil schneller als die motorisierte Streife“, weiß Ruch. Außerdem hofft die Polizei mit der umweltfreundlichen Fahrrad-Streife Sympathiepunkte bei der Bevölkerung zu gewinnnen und positiv wahrgenommen zu werden. Nicht zuletzt werde das Sicherheitsgefühl der Bürger durch die Präsenz in Parks und Grünanlagen gesteigert. Und: „Die Polizisten werden als „nahbarer“ wahrgenommen, weil sie leichter ansprechbar sind als die im Streifenwagen sitzenden Kollegen“, freut sich Ruch.
Alle Polizisten, die mit einem der zwei Pedelecs der Germeringer Inspektion unterwegs sind, verfügen zwar über eine gute Fitness, versichert Ruch. Trotzdem seien die Kollegen froh, dass ihre Räder elektrisch unterstützt werden. Schließlich wiege ihre Ausrüstung mit Schutzweste, Waffe und Funkgerät weit über zehn Kilo und der Aktionsradius der stets mit zwei Beamten besetzten Fahrrad-Streife beträgt im Durchschnitt 50 Kilometer pro Einsatz. Die Aufgaben der Pedelec-Streife sind vielfältig. Sie reichen von Kontrollen auf Skateranlagen und in Parks, wo eine unauffällige Annäherung bisher schwer möglich war, bis zu Verkehrskontrollen des Radverkehrs. Hier sollen beispielsweise auch getunte Elektro-Räder oder E-Scooter, die schneller fahren als erlaubt, aus dem Verkehr gezogen werden. „Das ist eine sportliche Herausforderung für die Beamten“, betont Ruch. Die Dienstfahrräder entsprechen den gesetzlichen Vorschriften. Das bedeutet, es gibt nur Motorunterstützung bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern. „Wenn die Polizisten schneller fahren wollen, gelingt dies nur mit reiner Muskelkraft“.
Fahrradhelm mit Polizeiemblem
Natürlich gibt es für die Radlpolizei ein eigenes Outfit inklusive gelbem Fahrradhelm mit Polizeiemblem. Damit soll den anderen Verkehrsteilnehmern signalisiert werden, dass es sich nicht um „gewöhnliche Radler, sondern im Dienst befindliche Polizisten handelt", so Ruch. Die Ordnungshüter fahren allerdings nicht nur in Uniform, sondern auch in zivil Streife. Am Fahrrad kann man die Polizei nicht erkennen, „die Räder haben eine neutrale schwarze Rahmenfarbe“. Die PI ist übrigens nicht die erste, die sich E-Fahrräder angeschafft hat. In der Landeshauptstadt München und in Ingolstadt, am Sitz des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, sind sie schon länger unterwegs.
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