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Mieten wieder gestiegen

Germering gibt neuen Mietspiegel heraus

Den neuen Mietspiegel stellten Oberbürgermeister Andreas Haas (von links), Maike Guderlei (Mitarbeiterin im Statistischen Beratungslabor der LMU), Luise Giljohann (Stadt Germering) und Professor Helmut Küchenhoff (Beratungslabor) vor. (Bild: pst)

Der neue Mietspiegel für Germering ist da. Die Zahlen, die Professor Helmut Küchenhoff und seine Mitarbeiterin Maike Guderlei vom Statistischen Beratungslabor der LMU München bei einem Pressegespräch im Rathaus Germering vorstellten, überraschten nicht. Nach der Auswertung von 775 mietspiegelrelevanten Fragebögen von 1648 zurückgeschickten konnten die Statistiker für die vergangenen beiden Jahre eine prozentuale Steigerung der Mieten um 7,8 Prozent feststellen. "Die mittlere Nettomonatsmiete pro Quadratmeter in Germering liegt bei 10,33 Euro", so Küchenhoff. Im letzten Mietspiegel lag sie noch bei 9,59 Euro.

12.000 Fragebögen waren im Vorfeld an Eigentümer und Mieter verschickt worden. 26 Fragen galt es zu beantworten. Diese hatten die Statistiker gemeinsam mit Peter Irrgeher vom Mieterverein und Bernhard Fleck vom Eigenheimerverein erarbeitet. Zum Beispiel wie alt die Wohnung sei, in welchem Stockwerk sie sich befindet, ob es einen Lift gibt, einen Balkon oder wann die Wohnung renoviert wurde. Besonders wichtig war die Antwort auf die Frage, ob es innerhalb von vier Jahren zu einer Mieterhöhung gekommen sei. Denn nur solche Wohnungen wurden in der Bewertung berücksichtigt, "das ist gesetzlich so vorgeschrieben", erklärte Küchenhoff. Außerdem musste das Gebäude mindestens vier Wohneinheiten haben. Alle Wohnungen, bei denen soziale Vermieter keine Erhöhungen vorgenommen haben, aber auch Genossenschafts- oder ähnliche Wohnformen sind ebenfalls aus der Statistik gefallen. Trotzdem bildet der Mietspiegel die Situation auf dem Wohnungsmarkt repräsentativ ab. Dank ihm sei es in den letzten Jahren kaum mehr zu Gerichtsverhandlungen wegen der Miethöhe gekommen, freute sich Haas.

Ohne Lift ist's günstiger

Die Mieterhöhungen führt Küchenhoff nicht nur auf die allgemeinen Steigerungen auf dem Mietwohnungsmarkt zurück, "die Wohnungen sind auch immer besser ausgestattet", wusste er. Das könnten neue Installationen, Isolierungsfenster oder eine schicke Dachterrasse sein. Gerade letztere würde den Mietpreise signifikant nach oben treiben, so Küchenhoff. Deswegen seien Dachterrassen jetzt auch als neue Kategorie in den Fragebögen aufgenommen worden. Dafür seien Mieten in Häusern, die keinen Lift haben, ab dem dritten Stockwerk im Durchschnitt günstiger.

Zu- und Abschläge

Beispiele: Für Wohnungen um die 50 Quadratmeter Fläche zahlt man beispielsweise 9,57 Euro im Durchschnitt, wenn die Wohnung zwischen 1949 und 1965 errichtet worden war. In der teuersten Kategorie, das sind Wohnungen ab 2017, zahlt man für 50 Quadratmeter im Durchschnitt 15,53 Euro. Je nach Ausstattung können dazu noch Zu- oder Abschläge kommen. Für einen eigenen Garten sind das beispielsweise 1,73 Euro pro Quadratmeter zusätzlich und für eine Dachterrasse 1,42 Euro mehr. Ein neues Bad schlägt bei Wohnungen ab Baujahr 1978 mit 1,26 Euro zu Buche. Eine "einfache Wohnlage" (Starker Verkehrslärm, Ost- oder Nordzimmer) spiegelt sich mit 0,47 Euro weniger pro Quadratmeter und Monat nieder.

Wer überprüfen möchte, ob seine Miete dem Mietspiegel entspricht, erhält eine leicht verständliche Anweisung zum Selberrechnen im Mietspiegel.

Der Mietspiegel kostet drei Euro und kann beim Germeringer Rathaus im Infopoint im Erdgeschoss sowie im 5. Stock, Zimmer 502 und im Zenja, Planegger Straße 9, Zimmer 107 erworben werden. Fragen beantwortet Luise Giljohann unter der Telefonnummer (089) 89419101.

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