"Man muss Kompromisse eingehen"
CSU stellt ihre Eckdaten zum Kreuzlinger Feld vor
„Germering wächst moderat – und wird Germering bleiben“, das ist die Aussage, die der CSU-Ortsverband über seinem öffentlichen Positionspapier zur Bebauung „Kreuzlinger Feld“ gestellt hat. In einem virtuellen Pressegespräch erläuterten Fraktionsvorsitzender Oliver Simon und die zweite Bürgermeisterin Manuela Kreuzmair die Eckdaten. Angesichts eines drohenden Bürgerentscheids im Herbst, das die Bürgerinitiative „Lebenswertes Germering“ auf den Weg bringen möchte, kritisierten sie, dass „mit irreführenden Argumenten gegen das Projekt Stimmung gemacht wird“.
„Jeder, der seine Meinung abgeben wollte, hat im Rahmen der Planungen Gehör gefunden“, versicherte Oliver Simon und betonte, dass mit der Bürgerinitiative das Gespräch gesucht worden sei. Das bedeute freilich nicht, dass auch alles umgesetzt werden könne. „Man muss Kompromisse eingehen“. Simon versicherte: „Wir werden nicht vor den Karren des Investors gespannt, es ist immer noch die Planung der Stadt“. Er gab zu bedenken, dass in der Stadt Wohnungsnot herrsche. „Germeringer Kinder finden keine Wohnungen“, hat er festgestellt. Sozialer Wohnraum, Mehrgenerationenwohnen sollen im neuen Quartier realisiert werden, geförderter und frei finanzierter Wohnraum entstehen. „Ich kann die massive Bebauung nicht erkennen“, sagte Simon. Immerhin habe sich die CSU für eine Reduzierung der Geschosse von fünf auf maximal drei eingesetzt.
"Der Verkehr muss stimmen"
Das neue Quartier sei auch eine „einmalige Chance, um eine neue Grundschule und Kita zu realisieren“. Ein Bedarf sei spätestens in zehn Jahren da. „Wenn das Projekt scheitert, dann ist auch die Entlastung im Grundschulbereich gestorben“, versicherte Simon. „Der Verkehr muss stimmen“, sagte Manuela Kreuzmair. Deswegen sei ein zweites Verkehrsgutachten beauftragt worden, das auch Angebote wie öffentliche Verkehrsmittel und Car-Sharing beinhaltet. Außerdem sollen klimaschützende Elemente wie Dachbegrünung, tiefwurzelnde Bäume, Fernwärme und Photovoltaik Eingang finden. „Der Bebauungsplan ist nicht einfach, man wird nicht nur Positives finden und muss Zugeständnisse machen“, gaben die CSU-Vertreter zu. Es werde Baustellenverkehr geben und natürlich bedeute eine Bebauung, dass Flächen versiegelt werden – „anders können wir keine Wohnungen bekommen“, sagte Simon.
Bis zum 16. Juli können noch Einwendungen zu den gebilligten Plänen von den Bürgern eingereicht werden. „Wir stehen kurz vor der Satzung“, so Simon. Am 6. Juli wird im Stadtrat über die Zulässigkeit des Bürgerentscheids entschieden. Dann wird es beim, „aktuell wohl spannendsten Thema auf der Agenda der Germeringer Politik“, in die nächste Runde gehen.
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