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Kein "Toter Winkel" mehr

Stadt rüstet Feuerwehr- und Bauhoffahrzeuge nach

Über die neuen Assistenz-Systeme freuen sich von links: Katrin Lehrack, Rudolf Widmann, Michael Gietzel, Thomas Wieser, Andreas Haas, Michael Seeholzer, Andreas Ruch und Philipp Rapatz. (Bild: pst)

Drei der großen Fahrzeuge des Germeringer Bauhofs sowie die Kehrmaschine und sechs Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehren Germering und Unterpfaffenhofen haben sogenannte Abbiege-Assistenz-Systeme bekommen. Damit sollen künftig typische „Tote-Winkel“- Unfälle vermieden werden. „Dadurch haben wir ein weiteres Stück Sicherheit bekommen“, freute sich Oberbürgermeister Andreas Haas. Stellvertretender Bauhofleiter Michael Seeholzer führte den Abbiege-Assistenten auf dem Betriebsgelände des Bauhofs vor.

Dort standen bereits ein Feuerwehr- und ein Bauhoffahrzeug für die Demonstration bereit. Der Abbiege-Assistent schaltet sich automatisch ein, wenn der Blinker für das Rechtsabbiegen gesetzt wird. Dann nimmt eine am Fahrzeug installierte Kamera ein Bild der Verkehrssituation auf und projiziert es auf den Monitor im Fahrerraum, erklärte Seeholzer. So könne der Fahrer erkennen, ob sich eventuell ein Radler oder Fußgänger im sogenannten Toten Winkel befinden. "Beim Linksabbiegen genügen die Spiegel".

Eine "Riesenerleichterung"

Der Fahrradbeauftragte der Stadt, Thomas Wieser, demonstrierte mit seinem Fahrrad eindrucksvoll wie die Übersicht mit oder ohne Assistenz-Gerät ausfällt. „Das habe ich mir so gar nicht vorgestellt“, staunte Haas. Die rund 1.500 Euro pro Assistenz-System hätten sich auf alle Fälle gelohnt, noch dazu, da ein Großteil der Investitionen vom Bundesamt für Güterverkehr übernommen wurden. Eine „Riesenerleichterung“ sei die Neuerung, meinte Feuerwehrreferent Rudolf Widmann. Er gab zu bedenken, dass die Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen unter „immensen Stress“ stünden. Da wäre der Abbiege-Assistent eine große Unterstützung. Das sah Feuerwehr-Gerätewart Michael Gietzel ähnlich. Für ihn sei die einfache Handhabung des Systems besonders wichtig. Optimal sei außerdem, dass in allen Fahrzeugen das gleiche Assistenz-System eingebaut wurde. Dadurch könnten die Helfer ohne zusätzliche Schulung zwischen den Einsatzfahrzeugen wecheln.

Stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Germering, Andreas Ruch und der neue Jugendverkehrserzieher der PI, Polizeihauptmeister Philipp Rapatz, begrüßten die technische Neuerung ebenfalls. „Wir hoffen, dass die anderen Gemeinden in unserem Einsatzbereich nachziehen“, so Ruch. Katrin Lehrack vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) mahnte trotzdem weiterhin vorsichtig zu sein. „Ein Radler kann nicht erkennen, ob Fahrzeuge mit einem solchen System augestattet sind“. Dasselbe gibt auch Verkehrserzieher Philipp Rapatz den Schülern mit auf den Weg. In diesem Jahr ist zwar die traditionelle Fahrradprüfung wegen Corona ausgefallen, stattdessen hätten die Viertklässler ein „Tote-Winkel-Training“ bekommen. Er rate den jungen Radlern, dass sie hinter einem Lastwagen bleiben und nicht überholen. „Ein Lastwagen kann auch ohne zu blinken einfach abbiegen“, weiß Rapatz.

Einen schweren „Tote-Winkel-Unfall“ hätte es bis jetzt zum Glück noch nicht mit einem städtischen Fahrzeug gegeben, so Haas. Damit das so bleibt, sollen langfristig die anderen Fahrzeuge nachgerüstet werden.

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