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Grün auf dem Dach

Germering möchte Dächer von Haltestellen bepflanzen

Eine begrünte Dachfläche wie bei diesem Gartenhäuschen könnte auch auf den Dächern von Bushaltestellen realisiert werden. (Bild: pst)

Die Weichen für eine Begrünung der Dächer von Bushaltestellen und Kleingebäuden in Germering sind gestellt. Der Werkausschuss im Stadtrat hat einstimmig einen Antrag der CSU-Fraktion verabschiedet. Antragsteller Benedikt Nesselhauf möchte mit der Maßnahme das Mikroklima in der Stadt verbessern und Lebensraum für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten schaffen. Da im nächsten Jahr sowieso zwei Bushaltestellen erneuert werden sollen, könnten diese gleich mit einem begrünten Dach versehen werden, regte er an. Der Werkausschuss folgte dem Antrag und beauftragte die Stadtwerke die beiden neuen Wartehallen 2021 zu begrünen – vorbehaltlich der Haushaltsberatungen.

„In den kommenden Jahren könnten Schritt für Schritt weitere Bushaltestellen folgen“, so Nesselhauf. Die Stadt Germering ist Eigentümerin der Wartehäuschen und der Stadtrat entscheidet auch über die Bauart. Derzeit wird in Germering der sogenannte Typ „Spectra K9T“ verwendet. Nach Recherchen der Stadtverwaltung habe der Hersteller mitgeteilt, dass dieser Unterstand statisch nicht auf die erhöhte Dachlast einer Dachbegrünung ausgelegt sei, „eine Nachrüstung ist also nicht möglich“. Es gebe aber ein alternatives Modell, das für eine Dachbegrünung ausgestattet sei. Was die Kosten betrifft, so würden sich diese nur geringfügig unterscheiden und mit rund 11.000 Euro pro Haltestelle zu Buche schlagen. Dabei ist die Bepflanzung noch nicht enthalten. Sie würde nach Angabe einer Gartenbaufirma schätzungsweise rund 450 Euro kosten und könnte vom Bauhof durchgeführt werden, heißt es in der Tischvorlage für die Stadträte. Die Dächer müssten mit robusten Gewächsen gepflanzt werden, die winterfest sind, die aber auch längere Trockenphasen im Sommer überstehen können. Der Pflegeaufwand sollte nämlich möglichst gering sein. Ein Vorschlag für die Zusammensetzung der „Pflanzengesellschaft“ könnte vom Hersteller bezogen werden und soll mit dem Sachgebiet „Umweltschutz“ in der Rathausverwaltung abgesprochen werden.

Mikroklima in der Stadt verbessern

Nesselhauf regte außerdem an, dass die Stadt künftig bei Planungen und beim Bau von Kleingebäuden grundsätzlich darauf achtet, eine Dachbegrünung für einen insektenfreundlichen Lebensraum vorzusehen. In den vergangenen Jahren habe die Stadt Germering bereits „erhebliche Anstrengungen“ unternommen, um das Mikroklima in der Stadt zu verbessern und die Artenvielfalt zu unterstützen, so Nesselhauf, der an die neuen Bäume an den Straßen und Plätzen erinnerte.

Allerdings gab das Germeringer Bauamt zu bedenken, dass es in der Stadt „so gut wie keine geeigneten Kleingebäude“ gebe. So seien Müllhäuschen und Fahrradunterstände häufig in die Gebäude integriert, auf anderen wurden Photovoltaik-Anlagen installiert oder die Überdachungen seien statisch oder von der Gesamtkonstruktion nicht für eine Begrünung geeignet, beispielsweise weil sie transparent oder zu steil seien. Bei künftigen Errichtungen können jedoch auf eine Möglichkeit der Begrünung geachtet werden, regte das Bauamt an.

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