"Globale Aufgabe vor Ort angehen"
"Germering For Future" ist jetzt der Verein "Bündnis Zukunft Germering"
Spätestens mit der jüngsten Hitzewelle im Mittelmeerraum und der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands hat der Klimaschutz zurück auf die politische Tagesordnung gefunden. Er ist die Aufgabe der Gegenwart und er braucht Engagement, auch vor Ort. Dafür gibt es jetzt in Germering das "Bündnis Zukunft Germering – nachhaltig, ökologisch, fair". Hervorgegangen aus "Germering For Future", das 2019 eine große Demo vor der Germeringer Stadthalle veranstaltet hatte, ist es jetzt ein gemeinnütziger eingetragener Verein.
"Drastische Einschränkungen verhindern"
Eine kleine Gruppe von rund zehn unermüdlich Aktiven hatte während der Corona-Pandemie an der Vereinsgründung gearbeitet. Kürzlich war es dann so weit: Die Gründungsversammlung von "Bündnis Zukunft Germering – nachhaltig, ökologisch, fair" wurde in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche durchgeführt, um unter der Leitung von Wolf-Dieter Gatzke alle nötigen Schritte zur Vereinsgründung zu beschreiten. Zum Vorstand gewählt wurden Michael Lorenz und Steffi Pockrandt-Gauderer. Der Name "Bündnis Zukunft Germering – nachhaltig, ökologisch, fair" wurde nicht zufällig gewählt: Hier sollen verschiedene gesellschaftliche Akteure zusammenkommen, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen, nämlich nachhaltigen sowie sozial verträglichen Umwelt- und Klimaschutz voranbringen. Programm dafür ist die Zukunft. Sie verweist einerseits auf ein Versprechen, andererseits auf eine Verantwortung. "Um die Freiheitsrechte der Jüngeren und zukünftiger Generationen zu gewährleisten, muss jetzt tatsächlicher und ambitionierter Klimaschutz stattfinden. Im Sinne der Generationengerechtigkeit gilt es dabei, drastische Einschränkungen in der Zukunft zu verhindern, indem man jetzt handelt, wo mit vergleichsweise wenig einschränkenden Maßnahmen noch etwas erreicht werden kann. Es geht dabei nicht mehr nur um die allgemeine Versöhnung von Ökonomie und Ökologie, sondern um konkrete Umsetzungsschritte und Konzepte in den Bereichen Energie, Verkehr, Industrie, Bau und Landwirtschaft", heißt es in einer Pressemitteilung. Diese globale Aufgabe auf die lokale Ebene herunterzubrechen und vor Ort anzugehen, habe man sich zur Aufgabe gemacht. Als "Germering For Future" habe man die Politik schon mehrere Male zum Handeln aufgefordert. "Germering For Future" habe aber auch bereits eine Kleidertauschparty veranstaltet, um einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen zu leisten und zu zeigen, wie man im Alltag Klimaschutz betreiben kann. Solche Veranstaltungen solle das Bündnis auch in Zukunft in seinem Repertoire haben, welches außerdem Umweltbildung und die Ausarbeitung von Visionen für das Germering von morgen umfassen werde. Die Ziele sind dabei klar umrissen: Germering soll bis 2035 klimaneutral werden, worunter sowohl eine Versorgung mit 100 Prozent regenerativen Energien als auch die Verkehrswende hin zu mehr Rad und ÖPNV sowie eine nachhaltige Stadtentwicklung fallen.
"Umweltbewusstsein stärken"
Darum freue man sich sehr über die Gründung der Bürgerenergiegenossenschaft "Sonnensegler", die gerade in Germering und im Landkreis entsteht, und unterstütze dieses Projekt. Des Weiteren möchte das Bündnis für eine stärkere Bürgerbeteiligung in der Kommunalpolitik kämpfen und das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung stärken. Als erste Aktion steht am 10. September in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche eine Befragung der Bundestagsdirektkandidaten des Wahlkreises an. "Wir sind der Überzeugung, dass der wirtschaftliche und gesellschaftliche Wandel nicht nur Verzicht und Einschnitte bedeutet, sondern großes Potential zur Steigerung unserer Lebensqualität birgt, von hochwertigen, gesünderen Produkten über eine lebenswerte Umwelt hin zu einer entschleunigten Lebensweise, ganz abgesehen von dem guten Gefühl, zu einer lebenswerten Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder beizutragen", betonen die Verantwortlichen.
Weitere Infos gibt es unter www.buendniszukunftgermering.de im Internet.
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