Gilchinger Protest
Protestkundgebung des Aktionsbündnisses Pro Bannwald gegen Gautinger Pläne
Schon vor zwei Jahren stellte die Gautinger Bürgermeisterin Brigitte Kössinger die Pläne für das Gewerbegebiet „asto ECOPARK“ im Unterbrunner Holz dem Gilchinger Gemeinderat vor. Damals schon formierte sich Widerstand gegen das Gautinger Ansinnen. Vor allem aber gründete sich das Aktionsbündnis Pro Bannwald in Gilching. Am Wochenende rief das Bündnis zu einer neuen Kundgebung auf. Rund 400 Bürger kamen im Unterbrunner Holz zusammen.
Die Gilchinger stört vor allem die Bebauung in den Bannwald hinein. Die zirka 60 Hektar große Fläche (20 gelten laut Bauplan als Nettobauland) dient den Gilchingern bisher als Naherholungsgebiet und soll gerodet werden. „Wir forsten wieder auf“, erklärte dazu Bürgermeisterin Kössinger in einer gesonderten Infoveranstaltung. Dieser neue Mischwald rücke sogar näher an Gilching heran und werte die dortigen Gebiete auf. „Aber klar: ein Waldgefühl werden wir dort erst wieder in zehn Jahren haben“, schränkte sie ein.
Argumente nicht zulassen?
Für die Gilchinger zählte das nicht. Sie kritisierten außerdem die Gefährdung des Trinkwassergebiets, obwohl das Gautinger Gewerbegebiet dies nicht tangiert. Sie kritisierten außerdem die angeblich hohe Verkehrsbelastung und die Ausnutzung der Gilchinger Infrastruktur zum Wohle des Gewerbeparks. Die Vertreter des Gautinger Gemeinderats sowie die Vertreter der Initiative ZukunftGauting durften zur Kundgebung nicht sprechen, noch das Gilchinger Gebiet betreten.
Auch die FDP-Kreisvorsitzende Britta Hundesrügge aus Gauting war vom Verbot betroffen. Sie hatte Plakate mitgebracht und wollte zudem die Broschüre „Faktencheck“ verteilen, was sie letzten Endes nicht durfte. In der Broschüre waren sämtliche Gilchinger Argumente aufgeführt und mit Hilfe der Planer und Fachstellen im Landratsamt widerlegt. „Hier geht es darum, Argumente nicht zuzulassen“, meinte sie verärgert.
Stattdessen ärgerte sich der Gilchinger Bürgermeister Manfred Walter über den „abgerissenen Gesprächsfaden“ zur Gemeinde Gauting. Dabei stehe Gilching mit insgesamt drei Gewerbegebieten im Vergleich zu Gautings magerer Ausbeute von derzeit keinem einzigen Gewerbegebiet auf Gautinger Flur gut da. Rückenwind bekamen die Gilchinger Protestierenden von den Landtagskandidaten der Grünen und der SPD, Ludwig Hartmann und Markus Rinderspacher sowie den Wellküren. Diese sangen unter viel Beifall: „In Gauting woidn’s uns hoin, doch da dad ma nia ned spuin."
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