Geschichte nicht vergessen
Förderverein für Heimatpflege übergibt Hinweisschild auf Gut Streiflach
„Ehemaliger Gutshof Streiflach. Erstmals erwähnt 819 – neu errichtet 1647/1837“. So lautet die Inschrift auf der neuen Hinweistafel am denkmalgeschützten Gebäude des Haupthauses von Gut Streiflach. Der Förderverein für Heimatpflege Unterpfaffenhofen-Germering hat die vergoldeten Buchstaben in Frakturschrift und die Tafel anfertigen lassen und gespendet. „Wir versehen seit Jahren denkmalgeschützte Gebäude in Unterpfaffenhofen mit solchen Hinweisschildern, damit die Ortsgeschichte in Erinnerung bleibt“, erklärte Vorstandsmitglied Evelyn Lang bei der Einweihung. Früher habe das Gut Streiflach das Landschaftsbild östlich von Germering geprägt, es gehörte sogar einst zum Schlossgut Freiham mit seinen ausgedehnten Besitzungen. Der einst stattliche Vierseithof in Streiflach befindet sich jetzt aber auf Germeringer Grund und zählt zur Gemarkung Unterpfaffenhofen. Über die Geschichte des Kleinods haben die Heimatforscher einiges herausgefunden. Zwar liegen die Anfänge des Weilers Streiflach weitgehend im Dunklen. Der Förderverein nimmt aber an, dass er 819, in der Karolinger Zeit, erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1280 war er im Besitz der Wittelsbacher. Im 30-jährigen Krieg wurde er von den Schweden niedergebrannt und 1647 wieder aufgebaut.
Gutshaus und Kapelle sind Denkmäler
Anfang des 19. Jahrhunderts ging die Schwaige in Streiflach in den Besitz des Reichsfreiherrn Johann Nepomuk von Yrsch über, der 1837 das Haupthaus erneuerte. 1887 erwarb die Familie Hugo Ritter von Maffei den Gutshof. Hundert Jahre später kaufte die Stadt München das ehemalige Gut Streiflach. In der Folge setzen sich Heimatpfleger und Künstler erfolgreich für die Erhaltung des vom Abbruch bedrohten Gebäudes ein. Mittlerweile ist das Haupthaus in die Denkmalliste eingetragen, genauso wie die vor dem Gutshof gelegene Marienkapelle aus dem Jahre 1837. Derzeit wohnt noch ein Mieter in dem Gutshaus. Ein paar Räume nutzt der neue Besitzer des Areals, der Verein Gewerkschaft für Tiere, als Unterkunft für seine auf dem Gnadenhof beherbergten Tiere.
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