5-Seend Wochenanzeiger Wir sind Ihr Wochenblatt für das Fünfseenland

Freie Straßen - mehr Raser

Polizei stellt die Verkehrsstatistik im Corona-Jahr 2020 vor

Die Germeringer Polizei ist auch auf dem Dienstradl unterwegs. (Bild: PI Germering)

Alles Schlechte hat auch etwas Gutes – zum Beispiel ein Rückgang der Verkehrsunfälle um fast 15 Prozent während der Corona-Pandemie im Bereich der Polizeiinspektion Germering. Der Dienstbereich der PI umfasst Germering, Puchheim, Eichenau, Alling und Gilching. Hier wurden 2020 insgesamt 1928 Verkehrsunfälle registriert. Mit 932 hat es am meisten in Germering gekracht, in Gilching gab es 391 Unfälle und in Alling 94. Trotz des Rückgangs der Unfallzahlen gab es einen Anstieg der Verletzten und zwar mit 279 um 3,7 Prozent mehr. Ein Mensch starb, 34 wurden schwer verletzt. Den Großteil der Unfälle (1057) beurteilte die Polizei als „Kleinunfälle“, 592 kamen in die Kategorie „schwerwiegender Verkehrsunfall mit Sachschaden“. Besonders ärgerlich sind die Unfallfluchten. Auch hier gab es einen Rückgang und zwar um 19 Prozent. Von 475 Fällen hat die Polizei 170 aufklären können. Dafür stieg die Anzahl der Raser, die dadurch einen Unfall verursacht haben und zwar um 35 Prozent auf 23 Fälle (Vorjahr 17). Als Ursache dafür nannte Dienststellenleiter Jürgen Dreiocker die Corona-Beschränkungen. „Während des Lockdowns waren die Straßen freier, so konnten Verkehrsteilnehmer schneller unterwegs sein“. Dies zeigte sich auch in den Geschwindigkeitsmessungen. Trotz etwa gleich vieler Messungen gab es zwar weniger Temposünder, diejenigen, die ermittelt wurden, waren dafür häufig schneller unterwegs gewesen. Einige mussten sogar als Strafe für eine Zeit ihren Führerschein abgeben.

Fahrfehler als Unfallursache

Bei 86 Geschwindigkeitskontrollen wurden 965 Fahrer erwischt. Zusätzliche 375 Raser ertappten die Beamten bei ihren 104 Messungen mit dem Handlaser. Und es gab um etwa 30 Prozent mehr Motorradunfälle (2020: 43; 2019:33). Dabei handelte es sich um Fahrfehler oder den Bikern wurde die Vorfahrt genommen. 30-mal war ein Lkw an einem Unfall mit beteiligt. Vor allem beim Abbiegen, beim Wenden oder Rückwärtsfahren entstanden die kritischen Situationen oder die Lastwagen missachteten die Vorfahrt. Ins Bild des Corona-Jahres passt auch, dass die Unfälle mit Senioren um etwa 16 Prozent auf 240 sanken und die der betagten Radler um 19,5 Prozent auf 49 stieg. Insgesamt stiegen Radfahrunfälle jedoch lediglich um 2,7 Prozent auf 143. 147 Personen wurden dabei verletzt. 28 Fußgänger waren an Verkehrsunfällen beteiligt. Meist wurden sie von abbiegenden Verkehrsteilnehmern übersehen. Bedauerlicherweise wurde mehr Alkohol am Steuer festgestellt. 27 Unfälle (Vorjahr 21) vermeldete die Polizei, dafür wurde nur ein Unfall unter Drogeneinfluss festgestellt. Junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren sind übrigens nur bei 135 Unfällen beteiligt gewesen. Dabei handelte es sich häufig um Fahrfehler beim Wenden und Rückwärtsfahren sowie um Vorfahrtsverstöße. In die Verkehrsstatistik nahm die Polizei noch 110 Wildunfälle (Vorjahr: 143) auf, es gab 366 Strafmandate weil der Gurt nicht angelegt war, 476-mal wurde beim Fahren telefoniert, davon waren 47 Radler, 29-mal die rote Ampel missachtet und 708 Autofahrer parkten im absoluten Halteverbot.

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt