Fenster auf bei "rot"
Corona-Ampeln für Germeringer Schulen

Oberbürgermeister Andreas Haas und Schulreferentin im Stadtrat, Filiz Gropper-Schäftner (r.), überreichen die Corona-Ampeln an die Rektorin der Kirchenschule, Ismene Kucher. (Bild: pst)
Die kleinen runden Geräte sehen im ersten Augenblick aus wie eine dieser Lautsprecherassistenten, die Musik spielen, die Uhrzeit oder das Wetter anzeigen. Doch Oberbürgermeister Andreas Haas und Schulreferentin im Stadtrat, Filiz Gropper-Schäftner, überreichten sieben Corona-Ampeln an die Rektorin der Kirchenschule, Ismene Kucher. „Wir haben schon vor dem Lockdown zwei zu Testzwecken ausprobiert und waren damit sehr zufrieden“, erklärte sie. Eine Schülermutter sei Virologin und hätte dabei unterstützt.
Mithilfe der kleinen Geräte kann in den Klassenzimmern die C02-Konzentration gemessen werden. Die Handhabung ist einfach. Das Gerät muss lediglich eingeschaltet werden. Je nach Luftqualität leuchtet auf den Ampeln dann bei frischer Luft das grüne Smiley, bei mittlerer Luftqualität das gelbe und wenn es Zeit zum Lüften ist, dann leuchtet das rote Smiley mit dem traurigen Blick auf. Für die Lehrer bedeutet das: Fenster auf.
Auch ohne Corona-Ampel würden die Lehrer alle 20 Minuten die Fenster öffnen. „Die Schülerinnen und Schüler haben mittlerweile ein Mehrschichtsystem von Kleidung an“, berichtete Kucher. Ist die Luft schlecht, dann steigt nämlich die Gefahr, dass sich etwaige Corona-Viren ausbreiten können. Dabei sollte das Gerät zum Messen idealerweise nicht am offenen Fenster aufgestellt werden. „Wir wechseln die Standorte durch, um zu sehen, wie sich die Luft im Raum verteilt“, versicherte Kucher.
Lange Lieferzeiten
Insgesamt habe die Stadt 70 Corona-Ampeln für die Grund- und Mittelschulen bestellt, so Amtsleiter Martin Rattenberger. Weitere Corona-Ampeln sollen für Kitas angeschafft werden. Allerdings sind die Lieferzeiten derzeit sehr lange. „Wir haben sie bereits Anfang November über ein Förderprogramm bestellt“, sagte Rattenberger. Die Lieferungen seien immer wieder verschoben worden und auch jetzt ist erst die Hälfte der Bestellung angekommen. Insgesamt kosten die 70 Ampeln rund 13.000 Euro.
Auch die Kirchenschule wird noch weitere Ampeln bekommen. Für alle Klassen werden sie allerdings nicht ausreichen. Das ist auch nicht notwendig, erklärte Kucher „Die Ampeln sollen in den Klassen herumgereicht werden“. Durch die Messungen bekommen die Lehrkräfte ein Gefühl dafür, wann und wie sie lüften müssen. Das können sie dann auch ohne Ampel durchführen. Denn eines ist klar: „Die Ampeln ersetzen das Lüften nicht“, mahnte Haas.
"Wir halten noch durch"
Der Unterricht im Lockdown hat sich an der Kirchenschule mittlerweile eingespielt. „Die Lehrkräfte unterrichten digital mit MS-Teams. Das System ist stabil“, wusste Kucher. Jeweils ein Lehrer aus jeder Klassenstufe befindet sich in der Schule, denn es gibt eine Notbetreuung, an der 30 Kinder teilnehmen. Normalerweise würden 360 Kinder die Kirchenschule besuchen. Insgesamt 23 Leih-Tablets wurden an die Kinder für das Home-Schooling ausgegeben. Aus dem ersten Lockdown wurde die Erfahrung gemacht, dass das Kopieren der Arbeitsmaterialien für die Eltern ein immenser Aufwand war. Jetzt holen die Eltern zeitversetzt jeden Montag die Arbeitsblätter in der Schule ab. „Alle Kinder sind gut dabei. Wir halten noch durch“, versicherte die Rektorin. Eine Erleichterung sei es für die Familien, dass es für die Viertklässler veränderte Übertrittsbedingungen geben wird. „Nächste Woche gibt es dazu einen digitalen Elternabend“, so Kucher.
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