Es geht auch langsam
Dichterlesung beim Filmfestival

Schätzen die Langsamkeit, v.l.: Die Poeten Anton G. Leitner, Barbara Trinckler, Anna Münkel und Nicola Bardola. (Bild: pst)
Ein Abend voller Poesie, das gab es beim Themenabend „Dichtung und Film“ im Rahmen des Fünf-Seen-Filmfestivals. Seit Jahren hat der Weßlinger Lyriker und Verleger Anton G. Leitner dieses Event veranstaltet. Heuer fand es erstmalig im Seefelder Kino Breitwand statt, da die bisherige Location, der Gasthof Schuster in Hochstadt, zugemacht hatte. Die Besucher bekamen den Film „Paterson“ von Jim Jarmusch vorgespielt. Vor zwei Jahren ist das Werk, das dem amerikanischen Dichter William Carlos Williams huldigt, erschienen. Es sei der poetischte Film den er je gesehen hat, so Leitner. Statt Action gab es in dem Film eine wahre Flut an Gedichten, geschrieben von einem Busfahrer, den die Zuschauer in seinem Alltag begleiteten.
Lyrik von Poeten aus der Region
Leitner, dessen Zeitschrift „Das Gedicht“ heuer 25-jähriges Jubiläum feierte, dichtet selbst und ist Mitglied der Münchner Turmschreiber. Er hat zwölf Gedichtbänder mit seiner Poesie herausgegeben.
Zur Einstimmung zeigten Anton G. Leitner, seine Verlagsassistentin Gabriele Trinckler, der Germeringer Nicola Bardola sowie die17-jährige Anna Münkel aus Inning in ihren Gedichten, "dass die Kunst der Entschleunigung eine typisch lyrische Tugend ist“. Leitner deklamierte Gedichte aus den verschiedensten Perioden seiner Schaffenszeit. Sein Germeringer Dichterfreund hat bereits Biografien von John Lennon und Yoko Ono sowie Romane geschrieben, er ist Mitbegründer der Initiative Junger Autoren und hat eine besondere Leidenschaft für Lyrik. „(...) Auf der Zeitachse des Älterwerdens: Dort sind sie verteilt, die Hochs und die Tiefs. Und die Zustände dazwischen (...)“ deklamierte er. Viel Applaus gab es auch für die 17-jährige Anna Münkel, die Gedichte aus ihrem im letzten Jahr erschienenem Gedichtband „Spiegeldei“ vortrug.
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