Dreister Diebstahl
Polizei schnappt Ersatzteilräuber
Dieser Fall sei „an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten gewesen“, erklärte Andreas Ruch, Stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Germering. Es handelte sich um einen Diebstahl im größeren Stil, der bei der PI angezeigt worden war.
Dazu kam es durch einen Hinweis, dass zwei Sätze von hochwertigen Sommerreifen in einer Hobbywerkstatt in Starnberg zum Verkauf angeboten worden waren. Ein dort tätiger Reifenhändler habe bemerkt, dass sich auf den Felgen der Reifensätze Einlagerungsaufkleber eines Germeringer Autohauses befanden, berichtet Ruch. Der Händler setzte sich daraufhin mit dem Serviceleiter der Germeringer Firma in Verbindung. Der Polizei berichtete der Händler, dass er außerdem ein Gespräch mitgehört habe, in dem über ein „Ersatzfass Motoröl“ gesprochen wurde, das nicht mehr benötigt werde, da das Autohaus eine neue Öllieferung erhalten habe.
Schnell kam die Polizei den Dieben auf die Schliche, denn die Information zeugte von Insiderwissen. Eine Überprüfung in Germering ergab, dass die Sommerreifensätze, die Kunden über den Winter eingelagert hatten, tatsächlich fehlten ebenso wie das Ölfass. Der Verdacht richtete sich gegen zwei Mitarbeiter des Autohauses. Ein Zeuge und Mitarbeiter des Autohauses wusste, dass die beiden Verdächtigen öfter in der Stanberger Hobbywerkstatt „abhängen“ würden.
Kistenweise Diebesgut
Der Serviceleiter beobachtete prompt wie einer der beiden Vedächtigen einen schweren Karton in sein Privatauto einlud. Schnell wurde die Polizei eingeschaltet. Zivilfahnder konfrontierten den Mann mit den Vorwürfen. Sichtlich überrascht zeigte der Verdächtige freiwillig seinen Kofferraum, in dem weitere Ersatzteillager aus dem Autohaus lagen. Er gab zu, dass er und sein Kompagnon bereits seit Wochen kistenweise Diebesgut in die Werkstatt nach Starnberg geschafft hätten.
Bei der Durchsuchung der Starnberger Werkstatt konnten Germeringer Polizeibeamte in einem Lagerraum Diebesgut im Gesamtwert von mindestens 20.000 Euro sicherstellen, „darunter Kompletträder für einen Golf R im Wert von 3.500 Euro und für einen Audi S 5 im Wert von 5.000 Euro sowie einen Satz Reifen im Wert von 1.000 Euro sowie eine Vielzahl von Bremsscheiben, Öl und sonstige Kleinteile im Wert von mindestens 10.000 Euro. Die beiden Beschuldigten verdienten sich nach ihrer regulären Arbeit dort mit den gestohlenen Ersatzteilen ein lukratives Zubrot. Damit ist jetzt Schluss, denn jetzt müssen sie sich vor Gericht verantworten.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH