Die ersten Luftreiniger laufen schon
Filtergeräte gegen Coronaviren an den Germeringer Schulen
Am ersten Schultag haben die Schülerinnen und Schüler der Kirchenschule neue Schränke in ihren Klassenzimmern vorgefunden. Es sind die neuen Luftreiniger, die Viren und Schadstoffe aus der Raumluft filtern und vor allem vor Corona-Viren schützen sollen. „Total überrascht“ sei er gewesen, dass die erste Charge der Geräte bereits zum Schulanfang geliefert wurde. „Sie stehen vor der Tür“ habe ihm der Hausmeister mitgeteilt, so Oberbürgermeister Andreas Haas. Eigentlich sei die Stadt davon ausgegangen, dass die 162 für die Germeringer Schulen bestellten Geräte erst im Oktober kommen würden und dann in den Herbstferien eingebaut werden.
Jetzt wird es während des laufenden Betriebs geschehen. Die ersten Geräte für die 17 Klassen und sechs Fachräume der Kirchenschule laufen bereits. „Ein bisschen Zeit“ brauche man für die Installation schon, berichtete Bauamtsmitarbeiter Andreas Robrecht. In manchen Klassen muss umgestellt und Platz gemacht oder eine neue Steckdose installiert werden. Vor einigen Tagen besichtigten Haas, die Behördenleiter René Mroncz (Finanzen) und Martin Rattenberger (Schule), Bauamtsmitarbeiter Andreas Robrecht und die Stadträtin Filiz Gropper-Schäftner (Schulreferentin) und Stadtrat Johannes Landendinger (Hortreferent) die neuen Geräte.
Landendinger lobte, dass die Stadt Germering bei der Bestellung vorausschauend vorgegangen sei: „Andere Kommunen haben teilweise noch keinen Beschluss gefasst oder müssen bis zu eineinhalb Jahre lang auf die Geräte warten“. In Germering ist die Entscheidung am 27. Juli gefallen, Luftreiniger für alle Grund- und Mittelschulklassen anzuschaffen, aber auch für die Hortgruppen und Jugendeinrichtungen, die sich in städtischer Trägerschaft befinden. Andere Träger bekommen Zuschüsse für diese Investition. Da die Germeringer Grund- und Mittelschulen die Geräte aus ihrem eigenen Budget bestellen konnten, musste nicht europaweit ausgeschrieben werden, was die Bestellung zusätzlich erheblich beschleunigt hat. 575.000 Euro haben die Geräte gekostet. Die Hälfte wird vom Freistaat bezuschusst. Dank der Luftreiniger kann es in den Klassen gelockerte Corona-Regeln geben. Welche zu beachten sind entscheidet das Gesundheitsamt individuell, erklärte Rattenberger.
"Nur ein leichtes Rauschen"
Die weiß lackierten Stahlschränke ähneln einem Spind. Sie sind etwa 2,30 Meter hoch, 70 Zentimeter breit und 50 tief. „Da könnte man mit Magneten sogar etwas an die Türen wie bei einer Pinnwand hängen“, regte Landendinger an. Großen Wert habe die Stadt darauf gelegt, dass der Motor nicht zu laut sei. Etwa 90 Prozent der am Markt angebotenen Geräte sei deswegen ausgeschieden. „Nur ein leichtes Rauschen, das stört nicht“, waren sich alle bei einem Probelauf einig. Der Schrank wird etwas warm und nicht heiß, so dass keine Verbrennungen drohten. Er läuft übrigens nur, wenn der „Präsenzmelder“ anzeigt, dass sich Personen im Raum befinden. Zwei Filter reinigen die Luft. Während der Grobfilter alle drei bis sechs Monate gewechselt werden muss, muss der Hochleistungsfilter nur einmal im Jahr ausgetauscht werden. „Da werden wir eine Firma beauftragen“, versicherte Robrecht.
Auf das Lüften kann trotzdem nicht verzichtet werden. Das Gerät filtert aber tauscht keine Luft aus. „Co2 und schlechte Gerüche müssen über das Fenster ausgeleitet werden“, sagte Robrecht. Damit die Klasse weiß, wann es soweit ist, wurden vor den Sommerferien „Co2-Wächter“ eingebaut. Die leuchten wie bei einer Ampel in „rot“, „gelb“ oder „grün“ und geben so den Zustand der Luft an. Die übrigen Schulen, Hortgruppen und Jugendeinrichtungen werden im Laufe der kommenden Wochen mit den Geräten ausgestattet.
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