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Demokratie in der Krise?

FOS-Schüler gewinnen erstmals Prämienprogramm

Schulleiter Holger Wirth (rechts) und die stellvertretende Landrätin Martina Drechsler freuten sich mit den Schülern der FOS Germering über den ersten Preis. (Bild: pst)

Erst seit zwei Jahren gibt es die Fachoberschule (FOS) in Germering. Bereits der erste Schülerjahrgang hat bewiesen, was für ein Potenzial in ihm steckt. Beim Prämienprogramm für die landkreiseigenen Schulen hat die Jury den ersten Preis für ein Demokratieprojekt mit Demokratiemesse und Podiumsdiskussion unter dem Motto "Demokratie in der Krise? Demokratie geht uns alle etwas an" vergeben. 1.500 Euro gab es dafür vom Landkreis, weitere 1.000 Euro legte die Sparda-Bank drauf. Einen weiteren ersten Preis bekam die Orlando-di-Lasso Realschule in Maisach für das dreiteilige Projekt "Geschichte erfahren - für die Zukunft lernen", bei dem das Ehepaar Schindler ("Schindlers Liste") und deren Rolle bei der Rettung von 1.200 Juden im Dritten Reich im Mittelpunkt standen.

Jedes Jahr steht die Jury unter Leitung der stellvertretenden Landrätin Martina Drechsler vor dem gleichen Problem. Es gilt aus vielen engagierten Schulprojekten die besten herauszufinden, berichtete Drechsler bei der Preisverleihung in der Aula des Carl-Spitzweg-Gymnasiums in Germering. "Die Entscheidung ist uns schwer gefallen", erinnerte sich die Vize-Landrätin. Zwei Projekte wären aber besonders herausgestochen. Beide haben Vergangenheit und Gegenwart in Bezug zu Demokratie gesetzt. Die FOS-Schüler hatten einen weiten Bogen gespannt, der von Putin, Erdogan, Orban, Trump und Co. bis zur Flüchtlingssituation reichte. Politische Strömungen hatten sie mit Hilfe des Kategorischen Imperativs von Immanuel Kant untersucht, der lautet: "Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte". Dazu recherchierten die Schüler Mitgestaltungsmöglichkeiten beispielsweise in Gewerkschaften, Parteien oder karitativen Einrichtungen. "Mitmischen und nicht bestimmen lassen", lautete das Fazit des Geschichtsprojekts. Die FOS Germering wird das Demokratieprojekt weiterführen und plant "Schule ohne Rassismus" zu werden.

Zirkuswoche und Integration

Neben der FOS wurden weitere Schulprojekte ausgezeichnet. Aus Germering bekam die Eugen-Papst-Schule 500 Euro für die Zirkuswoche an der Schule. Dabei konnten verschiedene Wahlkurse wie Jonglieren, Rhythmik oder Dompteur ausgewählt werden. Am Ende der Woche gab es eine Vorführung für die Eltern. Auch das P-Seminar "Integration von Flüchtlingen" des Carl-Spitzweg-Gymnasiums durfte ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro entgegen nehmen. Die Schüler hatten sich in ihrem Projekt um Flüchtlinge gekümmert und mit ihnen etwas unternommen. Außerdem hatten sie an der Schule eine Ausstellung zu dem Thema organisiert.

350 Euro bekamen die Schüler des P-Seminars "Sport" am Max-Born-Gymnasium. Sie hatten einen Spendenlauf organisiert, an dem etwa 750 Schüler teilgenommen und dadurch 13.000 Euro "erlaufen" hatten. Der Betrag wurde an drei soziale Organisationen gespendet.

Unter den anderen preisgekrönten Projekten waren Gesundheitstage an der Ferdinand-von-Miller-Realschule Fürstenfeldbruck, ein Anti-Stress-Projekt an der Berufsschule Fürstenfeldbruck, die Gestaltung der "Fairen Stadtschokolade" des Graf-Rasso-Gymnasiums, die FOS/BOS FFB hatte Lernvideos im Fach Pädagogik/Psychologie gedreht und an der Pestalozzi-Schule hatte es ein dreitägiges Kunstprojekt gegeben. Die Schüler des Gymnasiums Puchheim stellten ihre Schulkleidung mit dem selbstentworfenen Schullogo vor und das Viscardi-Gymnasium hatte mit seinem Schulgarten überzeugt. Preise gab es noch für die Technik-Crew am Gynasium Olching und für die Fahrradwerkstatt an der Realschule Puchheim.

Musikalisch umrahmte die Bigband der Realschule Maisach die Veranstaltung.

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