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Baum der Zukunft

Hopfenbuche soll Klimawandel überleben

Über die Hopfenbuche freuen sich Umweltreferentin Angelika Kropp-Dürr (vorne) und Oberbürgermeister Andreas Haas. Zwischen den beiden steht die BN-Ortsgruppenvoristzende Annette Kotzur. (Bild: pst)

Auf den ersten Blick sieht der kleine Baum mit dem frischen grünen Laub auf der Wiese an der Germeringer Kleinfeldstraße Ecke Spitzwegstraße wie eine ganz normale Buche aus, doch bei der Neuanpflanzung handelt es sich um einen sogenannten „Klimabaum“. Der Bund Naturschutz (BN) hatte ihn der Stadt Germering anlässlich ihrer 50-jährigen Mitgliedschaft im Verein gespendet. Ortsgruppenvorsitzende Annette Kotzur überreichte den Baum nun offiziell gemeinsam mit Vertretern des BN an die Stadt. Im Herbst hatte der Bauhof den Baum bereits gepflanzt und ein Schild aufgestellt. Auf diesem er erfahren die Bürger, was es Besonderes mit der Hopfenbuche auf sich hat. Auf ihr ruhen nämlich die Hoffnungen, dass sie den kommenden Klimawandel gut überstehen wird. „Das ist ein Baum der Zukunft“, erklärte Forstwirt Hans-Jürgen Gulder. Schließlich nehme die Anzahl der heißen Tage über 30 Grad Celsius stetig zu, „nicht alle Bäume überleben das“. Die Hopfenbuche verkraftet die heißen Tage besser als unsere heimische Hainbuche. „Die halten so lange Hitzeperioden ohne Regen nicht aus“. Die mediterrane Buche ist unter anderem in Südeuropa beheimatet.Trotzdem gedeiht sie auf unseren kalkhaltigen Böden und erträgt auch Frost und hohe Minusgrade. „In den Wäldern um den Gardasee findet man die Hopfenbuche in Kombination mit der Flaumeiche“, wusste Gulder. Auch wenn bei Haas beim Namen „Hopfenbuche“ sofort die Assoziation mit kühlem Hopfenbier aufkam, zum Brauen eignen sich die Fruchtstände des Baumes nicht. Ihren Namen hat der Baum bekommen, da seine Fruchtstände tatsächlich den Hopfendolden ähneln. Der Baum wird bis zu 100 Jahre alt. In 30 bis 40 Jahren wird die mächtige Krone kühlen Schatten spenden. Derzeit muss der dünne Stamm aber noch gestützt werden.

„Wir sind gerne Mitglied im BN“

Germering ist vor 50 Jahren Mitglied der BN-Kreisgruppe Fürstenfeldbruck geworden und 1984 dann in die neu gegründete Ortsgruppe Germering eingetreten. „Wir sind gerne Mitglied im BN, die tun etwas für Germering“, lobte Oberbürgermeister Andreas Haas. Deswegen sei es auch in finanziell schwierigen Zeiten im Stadtrat niemals die Frage gewesen, ob die Stadt die Zuwendungen für den Verein streicht oder gar ihre Mitgliedschaft kündigt. Für die Baumübergabe hatte sich Haas extra die BN-Ehrennadel angesteckt, die er als Vertreter der Stadt zur 40-jährigen Mitgliedschaft bekommen hatte. Passenderweise ziert sie ein stilisierter Baum. Auch wenn der Bauhof regelmäßig zum Gießen vorbeikommt, in Hitzeperioden könnten die Bürger durchaus mit ein paar Gießkannen voller Wasser mithelfen, dass der junge Baum überlebt, regte Umweltreferentin im Stadtrat Angelika Kropp-Dürr (Grüne) an. Angesichts des beginnenden Klimawandels möchte sie außerdem für die Bürger eine Liste mit Bäumen herausgeben, die – heute gepflanzt – auch in 30 Jahren noch an das dann wärmere Klima angepasst sind. Neben der Hopfenbuche wären beispielsweise die Flatter- und Feldulme geeignet, die Elsbeere, Spitz- und Feldahorn, Linden, aber auch Wildbirnen und -äpfel sowie Walnuss oder Baumhasel ideal, zählte Gulder auf.

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