"Barspin" und "Tabletop"
Germeringer Skateranlage frisch renoviert
Sie heißen Onefoot, X-up, One-Eighty, Barspin, Wallride oder Tabletop – die akrobatischen Sprünge, die Jugendliche auf der Skateranlage am Starnberger Weg vollführen. Mal werden dabei verschiedene Gliedmaßen im Sprung weggestreckt, das Sportgerät gedreht oder eine besondere Pose in der Luft eingenommen, Bei der Einweihung der neugestalteten Anlage zwischen der BMX-Bahn und der A 96 zeigten Germerings Scooter Oberbürgermeister Andreas Haas, Jugendreferentin Manuela Kreuzmair und anderen Rathausvertretern, dass es doch möglich ist, die Schwerkraft zu überwinden. Spielerisch katapultierten sie sich mit ihren Tretrollern über die neuen Rampen, Fahr- und Spring-Elemente in die Höhe und vollführten dabei allerlei Tricks.
Rund 20 Jahre alt ist der Skaterpark bereits. Einige Elemente waren schon ziemlich in die Jahre gekommen. Auch war der Aufbau des Ganzen unpraktisch gewesen. Der Jugendrat habe die Verbesserungen angeregt, erklärte Jugendreferentin Manuela Kreuzmair bei der Vorstellung.
„Jetzt haben wir die beste Anlage im gesamten Münchner Raum“, freute sich Nico Kindermann. Der 16-Jährige hatte sich ebenfalls hartnäckig für eine Neugestaltung der Anlage ins Zeug gelegt. Über Facebook habe er den OB immer wieder kontaktiert. Ihr Hobby konnten die Jugendlichen auf der veralteten Anlage nicht richtig ausüben. „Der Übergang vom Asphalt auf die Rampen hat gebremst“, erinnerte sich der Jugendliche. Außerdem seien die Elemente ungünstig aufgebaut gewesen. „Jetzt kann man fahren und muss nicht mehr abbremsen“, sagte er. Angesichts dieser Worte strahlte Bürgermeister Andreas Haas übers ganze Gesicht: „So hat noch niemand unsere Anlage gelobt."
Trendsportart „Scooten“
Der Skaterpark ist aber auch nicht auf dem Reißbrett entstanden, sondern die Geräte und deren Anordnung waren ausführlich mit den Nutzern ausgetüftelt worden. Die Elemente selbst sind von einer Fachfirma maßgeschneidert angefertigt worden. Die Stadt hat den Platz frisch geteert, drei zusätzliche Fahr- und Springelemente gekauft und die Halfpipe mit einem neuen Belag versehen lassen. Rund 50.000 Euro hat das Ganze gekostet.
Übrigens: Skater oder Skateboarder sind mittlerweile auf der Anlage in der Minderheit. Die neue Trendsportart heißt Scooten. Dabei fahren die Nutzer mit äußerst robusten kleinen Rollern über die Anlage. Ein paar hundert Euro ist ein guter Roller schon wert, berichtete Kindermann. Die bunten Scooter müssen schließlich einiges aushalten. Die Fahrer selbst schützen sich mit Helm gegen Unfälle.
Ganz ohne Blessuren geht es selten ab. Das gehöre einfach zu dieser risikoreichen Sportart dazu, sind sich die Jugendlichen einig. Wer den Sport mit Leidenschaft ausübt, möchte viele Stunden trainieren. Wenn die Schule vorbei und die Hausaufgaben gemacht sind, dann ist es im Winter aber oft schon dunkel. „Wir wünschen uns deswegen ein Flutlicht“, erklärte Kindermann. Auch eine Musikanlage würde den Jugendlichen gefallen. Ärger mit den Nachbarn brauchen diese nicht zu befürchten. Der Skaterpark liegt zwischen der Autobahn und dem Wertstoffhof. Die Wohnbebauung fängt erst mit großem Abstand an.
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