Ankunft in Emmaus
Krippenteam stellt biblische Szene nach
Zufrieden betrachten Hans Lang und Willi Berger die Krippenszene im Schaukasten im Eingangsbereich der Germeringer Sankt Johannes Bosco Kirche. Im Hintergrund sieht man die Häuserkulisse der Stadt Emmaus, die beiden Jünger und Jesus wandern auf dem Weg und am Brunnen steht ein Mann, der einen Sack geschultert hat. Bis ins kleinste Detail hat das Krippenteam die Vorlage von Josef Wagner eingehalten. Künstliche Bäume und Zweige sowie buntes Federvieh komplettieren die Landschaft. „Wir haben lange überlegt, welche Szene wir zu Ostern aufstellen werden“, erklärte Lang. In der Karwoche hätte er jeden Tag etwas anderes aufbauen können. Da die Krippe bis Ende Mai stehen bleiben soll, hat sich das Team für die Ankunft in Emmaus aus dem Lukasevangelium entschieden. Zwei Jünger sollen auf ihrem Weg nach Emmaus den auferstandenen Jesus getroffen haben, ohne ihn zu erkennen. Sie luden ihn ein, die Nacht bei ihnen zu verbringen. „Bleibe bei uns, denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt“, heißt es im Evangelium. Die Germeringer Bürger können diese Aussage auf einer Schrifttafel vor der Krippe nachlesen. Beim Abendmahl brach Jesus das Brot und die Jünger erkannten ihn. Daraufhin entschwand Jesus.
300 geschnitzte Figuren
Seitdem der Förderverein die rund 300 handgeschnitzten Figuren, die Kulissen und die unzähligen Kleinteile der Wagner-Krippe übernommen hat, gibt es wieder wechselnde Szenen entsprechend des kirchlichen Jahreslaufs aus dem Alten und dem Neuen Testament, der Apostelgeschichte und dem Leben von Heiligen in der Kirche zu bestaunen. Der Germeringer Tischler Josef Wagner hatte die Jahreskrippe angefertigt. Nach dessen Umzug in ein entferntes Altenheim wurde der Schatz vom Förderverein übernommen. Viele Stunden lang hatte das Krippenteam beschädigte Figuren repariert, alles katalogisiert und archiviert. Jetzt kann das Krippenteam zwischen 500 verschiedenen Darstellungen wählen. Die Figuren sind aus Buchen- oder Lindenholz geschnitzt und mit Gewändern bekleidet, die Wagner ebenfalls selbst genäht hat.
Damit die Gläubigen nicht achtlos an der Krippe vorbei gehen, wurde ein Bewegungsmelder installiert, der das Licht im Schaukasten automatisch anschaltet. Willi Berger hatte sich im Vorfeld im Kirchenraum platziert und beobachtet, dass die Leute „ohne Licht einfach an der Krippe vorbeigegangen“ seien. Jetzt bleiben die Menschen gerne stehen „beim Reingehen und beim Rausgehen“, freute sich Berger. Die nächste Szene wird anlässlich der Langen Nacht im Juni aufgebaut und bleibt dann bis zu den Sommerferien.
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