7000 Bäume erfasst
Stadt Germering erstellt ein Baumkataster
Rund 7000 Bäume stehen in Germering im öffentlichen Straßenbereich. Sie alle möchte Klaus Raschkowski, der bei der Stadtverwaltung für Umweltangelegenheiten zuständig ist, in das neue digitale Baumkataster aufnehmen. „1022 Bäume sind bereits erfasst“, erklärte er den Stadträten im letzten Umweltausschuss. Die restlichen sollen bis zum Ende des Jahres folgen.
Mit der Digitalisierung der Bäume hat das Stadtbauamt in Zukunft einen guten Überblick über den Zustand aller städtischen Bäume, für die die Verwaltung die Verkehrssicherheitspflicht hat.
Botanischer Name per Mausklick
Per GPS-Navigationssystem können in Zukunft die einzelnen Bäume genau verortet werden. Für jeden Baum wurden außerdem eine Vielzahl an Daten eingegeben. Das reicht von der Baumart, der Größe und dem Stammumfang bis zur Standsicherheit, der Vitalität, den nötigen Pflegemaßnahmen und dem Termin für eine nächste Kontrolle. Sogar der botanische Name eines Baumes erscheint auf Mausklick, führte Raschkowski dem Ratsgremium vor. Sobald er die Daten, die er in seinem Tablet gesammelt hat, ins System übertragen hat, steht das Baumkataster allen Berechtigten zur Verfügung. Aus den Statistiken können Arbeitsanweisungen zum Beispiel an die Stadtgärtnerei gegeben werden. Die Gärtner können dann ganz genau sehen, was für Pflegemaßnahmen notwendig sind. Das Baumkataster gibt aber auch Auskunft über die Vielfalt der Baumarten oder die Lebenserwartung eines Baumes.
Dazu mussten die einzelnen Bäume zuvor genau begutachtet werden. Raschkowski hat das Stadtgebiet dabei in sechs Bereiche aufgeteilt. Entlang der Bahnlinie verläuft die Nord-Süd-Grenze.
Am Beamer demonstrierte Raschkowski den Stadträten, was man aus den Daten alles herauslesen könne. Von den bisherigen 1022 erfassten Bäumen weiß Raschkowski beispielsweise, dass darunter 200 „Jungbäume“ mit einem Durchmesser kleiner als 50 Zentimeter sind. Am häufigsten wächst an den Germeringer Straßen der Spitzahorn. Aber auch serbische Fichten, Kirschen und Kugelakazien können an ihren jeweiligen Standorten lokalisiert werden. Bei 30 Prozent der digitalisierten Bäume ist eine Kronenpflege angesagt, einige Straßenlaternen müssen freigeschnitten werden und ein paar Bäume haben Schäden durch das Rasenmähen davongetragen. 23 Bäume werden allerdings bald gefällt werden müssen. Sie stehen in der Kategorie „Abbauphase, irreversibel“.
Grüne, gelbe, rosa Kreise
Auch die Priorität der Pflegemaßnahmen kann Raschkowski per Mausklick für jeden einzelnen Baum feststellen. Je nach Dringlichkeit wurden die Bäume mit grünen, gelben, türkis- oder rosafarbenen Kreisen markiert. Auch wenn das digitale Baumkataster eine ganze Reihe an Informationen liefert, eines kann es nicht ersetzen: „Es nimmt niemandem die Präsenz vor Ort ab, um die Daten zu erfassen“, kontastierte Oberbürgermeister Andreas Haas. Insgesamt gesehen würde das Baumkataster jedoch ein „wesentlich rationelleres Arbeiten ermöglichen“. Natürlich müssen dafür die Datensätze stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden.
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