"Wunsch nach Halt und Geborgenheit"
Referent der Sinus-Akademie erklärt Lebensziele Jugendlicher
In unserem Sommergespräch zu Lebenszielen haben jüngere und ältere Menschen über Lebensziele diskutiert. Daniel Hörsch, Referent der Sinus-Akademie, fasst die Ergebnisse der Sinus-Jugendstudie zu diesem Thema so zusammen:
Die Sinus-Jugendstudien seit 2008 zeigen: Lebensziele Jugendlicher sind lebensweltabhängig zu betrachten. Was für einen Jugendlichen aus der konservativ-bürgerlichen Lebenswelt ein Lebensziel ist, etwa gesicherte Lebens- und Berufsverhältnisse, eine Familie und einen lokalen sozialräumlichen Bezugsrahmen, ist nicht automatisch für einen Jugendlichen aus der expeditiven Lebenswelt, bei dem es um eine ganzheitliche Selbstverwirklichung im großstädtischen urbanen Raum geht, ebenfalls ein Lebensziel. Was Jugendlichen heute allerdings in allen Lebenswelten wichtig ist: der Wunsch nach Halt und Geborgenheit in unübersichtlichen Zeiten. Dieses Regrounding-Bedürfnis finden Jugendliche meist im familiären oder Peer-Group-Kontext, wobei den eigenen Eltern weit weniger oppositionell begegnet wird. Grund hierfür ist, dass heute Jugendlichkeit auch als Paradigma für die Lebensführung im Erwachsenenleben und im Eltern-Sein gilt.
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