Weniger Verkehr und Unfälle
Ortsumfahrung hat doch etwas gebracht
Die Ortsumfahrung ist ein Erfolg. Davon ist der Verein für Verkehrsberuhigung in Weßling überzeugt. Bei der letzten Versammlung im Seehäusl untermauerten die Vereinsmitglieder ihre Aussage mit handfesten Zahlen: Auswertungen der Verkehrszählungen vor und nach der Straßeneröffnung.
Bei den Messungen im Frühsommer 2016 wurden werktags rund 17.300 Fahrzeuge und am Wochenende 12. 200 Fahrzeuge auf der Hauptstraße gezähltt. Ein Jahr später, nachdem die Umfahrung eröffnet und die Verkehrsberuhigungen aufgestellt worden waren, waren es werktags 12.700 Fahrzeuge und am Wochenende 9.500.
Auch die Unfälle sind weniger geworden. Vor der Umfahrung wurden zwischen November 2015 und 2016 41 Unfälle gezählt. Ein Jahr später ist die Zahl auf 23 gesunken. Damit sei das hartnäckige Gerücht widerlegt worden, nachdem es wegen der "Nasen", den Verengungen auf der Straße", häufiger gekracht hatte, freute sich Bürgermeister Michael Muther.
Zu wenige LKW für Durchfahrtsverbot
Eigentlich hatten die Weßlinger gehofft mit der Umgehungsstraße auch die großen Lastwagen aus dem Dorf zu bekommen. Doch daraus wird nichts. Lediglich vier Prozent aller gezählten Fahrzeuge sind LKWs. Erst ab zehn Prozent könnte man ein Durchfahrtsverbot erwirken.
Auf der neuen Umfahrungsstraße selbst seien im September 2017 werktags im Durchschnitt 6.300 Fahrzeuge gefahren, am Wochenende waren es 4.000. Immerhin käme man dem Ziel nämlich dreiviertel des Verkehrs auf die neue Straße zu verlagern immer näher, sagte Theo Kriebel. "Die Hälfte haben wir schon". Damit noch weniger Durchgangsverkehr sich durch Weßling wälzt, werden weitere Verkehrsberuhigungen geplant beziehungsweise manche gelten bereits.
Tempo 30
Für den Bereich zwischen dem Hort und dem altengerechten Wohnen wird Tempo 30 angeordnet. Auch auf den anderen Straßen soll so langsam gefahren werden - auch ohne rechtlich bindenden Verkehrsschilder. Dafür wurden Aufkleber für die Autos angefertigt. "Freiwillig Tempo 30 in Weßling" lautet die Aufschrift.
Moderne Verkehrskonzepte wie Fahrradstraßen, bei denen Radler und Autos gleichberechtigt nebeneinander fahren dürfen, sollen im Gemeinderat beantragt werden. Als nächstes möchte der Verein eine Auswertung der Effekte der bisherigen Verkehrsberuhigungen veranlassen. Dann soll aus den Provisorien eine endgültige Lösung werden.
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