Waschmaschine mit Geschirrspüler
Nützlliche Haushaltstipps vor 50 Jahren
Zum 50-jährigen Jubiläum des Parsberg Echos hat sich Katharina Höninger, Leiterin der Agrarhistorischen Bibliothek, auf Entdeckungsreise in die Zeit vor rund 50 Jahren begeben. Das Archiv befindet sich im oberen Stockwerk des Hauses der Bayerischen Landwirtschaft und besteht aus über 22.000 Bänden aus den Bereichen Land-, Haus-, Forst-, Naturwissenschaft, Technik, Gesetzgebung und Verwaltung sowie Zeitschriften und Dokumente.
Dabei ist die Bibliothekarin auf ein Buch gestoßen, das damals die Waschmaschine und Geschirrspüler in einem anpries:
„Was heute ziemlich seltsam klingt, war vor vielen Jahren Realität. Die Waschmaschine von Bauknecht hatte tatsächlich einen Geschirrspülkorb, der anstelle der Waschtrommel eingesetzt werden konnte. Angepriesen wurde diese Errungenschaft im Buch „Der neuzeitliche Haushalt“ von Erna Horn - einem wahren Bestseller der Hauswirtschaft seit den 1955er Jahren. Auch sonst gab es darin einiges im Bereich der Wäschepflege zu entdecken. Absolut zeitgemäß war es, die Wäsche in großen Töpfen am Waschtag auszukochen. Hier galt es, die locker eingelegte Wäsche unter regelmäßigem Umrühren langsam zu erhitzen und dann 15 Minuten zu kochen.
Eine richtige Arbeitserleichterung war die Pulsette, ein modernes Schallwaschgerät – „die kleinste Waschmaschine mit der größten Wirkung“. Dieses Gerät wurde in den Bottich gehängt. Schallwellen versetzten die Lauge in Schwingungen. Eine eingebaute Pumpe brachte Luft in die Brühe und wälzte diese dadurch um.
Ohne Theke kaufen
Ein weiteres Novum war damals das „ohne Theke kaufen im Versandhandel“. Höninger hat darüber in dem Buch „Einkaufstipps für jedermann“ (Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1962) gelesen. „In den 60er Jahren war das nicht so selbstverständlich wie in Zeiten von Amazon, Zalando und Co. Großkampftag war vor allem für die Postboten in den ländlichen Regionen, wenn der neue Versandhauskatalog erschien. Der Vorteil lag klar auf der Hand. Wer wenig Zeit hatte, konnte seinen Bedarf nicht regelmäßig in der nächstgrößeren Stadt decken. Die Auswahl in den Katalogen war zwar begrenzt - im Durchschnitt gab es 6.000 Artikel, während das gut sortierte Warenhaus in der Stadt mit 80.000 aufwartete – aber dafür war das eine oder andere Schnäppchen zu ergattern. Optimal war dann die Variante, als Versandhäuser Filialen eröffneten, in denen man wenigstens ein Musterstück in die Hand nehmen konnte. Die Ware musste dann zwar oft noch bestellt werden, wurde aber vor die Haustür geliefert. Bei Umtauschrecht und Kundendienst hielt sich auch das Risiko in Grenzen“.
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