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Wann Füttern sinnvoll ist

Tierschutzverein München gibt Tipps zu den heimischen Wintervögeln

Sperlinge sind Körnerfresser, erkennbar an ihrem kräftigen Schnabel. (Bild: pst)

Das Vogelhäuschen steht bereit, die erste Ration Vogelfutter ist bereits eingekauft. Doch sollte man in diesem ungewöhnlich lauen Winter, in dem der Boden bislang noch nicht gefroren war und es in München und dem Umland auch noch keinen nennenswerten Schneefall geschweige denn eine geschlossene Schneedecke gab, die heimischen Vögel überhaupt füttern? Der Tierschutzverein München hat auf seiner Internetseite unter www.tierschutzverein-muenchen.de/ratgeber-winter.html dazu wertvolle Tipps zusammengestellt.

Nicht übertreiben

"Ist das winterliche Wetter bei offener Schneedecke mild, finden die Tiere auch ohne Hilfe des Menschen ausreichend Nahrung. Vögel sind Wildtiere und dürfen nicht durch übertriebene Fütterungsmaßnahmen vom Menschen abhängig werden. Zudem kann gut gemeinte Fütterung den Vögeln Schaden zufügen, wenn sie bis ins Frühjahr von Menschen mit Körnern verwöhnt werden", schreibt der Tierschutzverein. Denn Körner seien gerade für Jungvögel schwer verdaulich und könnten zum Tod der Tiere führen.

Sollte es tatsächlich nochmal richtig kalt werden und die Kälte länger anhalten, so ist eine Fütterung allerdings sinnvoll, denn "in eisigen Nächten braucht ein Vogel große Mengen Energie, um den Stoffwechsel und die eigene Körpertemperatur von rund vierzig Grad gegen die Kälte der Umgebung aufrecht zu erhalten". Wenn dann noch eine geschlossene Schneedecke hinzukomme, "kann jedes Körnchen Futter das pure Überleben bedeuten. In diesem Fall ist eine regelmäßige Fütterung durch den Menschen angebracht", betont die Tierschutzorganisation.

Die richtige Zeit, der richtige Ort

Wenn gefüttert wird, dann sollte dies am frühen Morgen oder am frühen Abend geschehen, da die Vögel zu diesen Zeiten besonders hungrig sind. Wichtig ist es, artgerechtes Futter anzubieten: Hanf- und Sonnenblumenkerne für die Körnerfresser wie Finken und Sperlinge, Beeren, Apfelschnitzer, gequetschte Körner und fettreiche Nahrung für die Weichfresser, zu denen Rotkehlchen, Meisen und Amseln zählen.

Die Futterstelle sollte entweder weit weg von allen Fensterscheiben platziert werden oder – wenn am Balkon gefüttert wird – so nah dran, dass der Vogel beim Abflug in die falsche Richtung noch keine hohe Geschwindigkeit aufgenommen hat. Sinnvoll ist ein Futterspender mit nur wenig Ansitzfläche, damit die Tiere ihr Futter nicht verkoten. "Ins Häuschen gehört nur soviel frisches Futter, wie die gefiederten Gäste an einem Tag futtern können", erläutert der Tierschutzverein und weist darauf hin, dass Futterreste am nächsten Tag möglichst entsorgt werden sollten und das Futterhäuschen auch regelmäßig gereinigt gehört, um Krankheiten bei den gefiederten Besuchern zu vermeiden.

 

 

 

 

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