Vom Sprint zum Marathon
Gesundheitsamt bietet Hilfen in der Krise
Dr. Stefan Günther, der Leiter des Gesundheitsamtes Weilheim-Schongau, ist überzeugt: „Wir müssen jetzt vom Sprint auf den Marathon umsteigen.“ Die Folgen der Corona-Pandemie würden sich noch längerfristig bemerkbar machen, ist sich Günther sicher. Daher hat das Gesundheitsamt in Zusammenarbeit mit dem Steuerungsverbund Psychische Gesundheit, dem Psychiatrischen Krisendienst, der Notfallseelsorge und dem Kriseninterventionsteam eine Sammlung von Adressen über Einrichtungen und Angebote zur psychosozialen Unterstützung herausgebracht.
Zusammen mit Ingo Remesch (Geschäftsführer des Steuerungsverbundes), Martin Schleier (Kriseninterventionsteam), Pfarrer Dirk Wollenweber (Notfallseelsorge) und Marlies Podechtl (Krisendienst Psychiatrie) stellte Günther nun die vier Flyer mit den Adressen und Angeboten vor.
Vier verschiedene Flyer
„Je früher ein Problem erkannt wird, umso leichter und schneller ist es zu lösen“, sagt Stefan Günther. Und damit gezielt gesucht werden kann, wurden vier verschiedene Flyer aufgelegt, einer der sich an Kinder und Jugendliche richtet („Das wirkt – Hilfen bei seelischer und sozialer Not“), einer für Erwachsene („Mensch – Psyche Corona“) und einer für Senioren („Keiner bleibt alleine“). Und da auch Helfer oft selbst Hilfe brauchen können, gibt es einen weiteren Flyer für sie („Hilfen für Helfer“). „Schließlich ist uns jedes einzelne Schicksal wichtig“, ist sich das Flyer-Team einig.
Martin Schleier weiß von seiner Arbeit, die in den letzten Wochen und Monaten nur telefonisch möglich war, wie wichtig der persönliche Kontakt ist. In den Flyern sind die Adressen und Telefonnummern zu finden und Schleier freut sich darüber, dass das Kriseninterventionsteam jetzt auch wieder vor Ort aktiv sein darf.
Effiziente Zusammenarbeit
Marlies Podechtl lobt die konstruktive Zusammenarbeit der verschiedenen Einrichtungen. Auch wenn diese auf Videobasis erfolgt sei, so sei sie doch sehr effizient gewesen.
Aufgelegt sind die Flyer unter anderem an Schulen und in Kitas, in Pflegeheimen, im Krankenhaus, bei Ärzten und im Gesundheitsamt, das ab Montag, 15. Juni, nach vorheriger Terminvereinbarung wieder aufgesucht werden kann. Außerdem ist er im Sozialatlas im Internet unter www.sozial-atlas.de zu finden. Die Kosten für die Flyer, insgesamt rund 1.700 Euro, wurden vom Freistaat sowie von Sponsoren finanziert.
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