Trendsport "Waldbaden"
Achtsamkeitstraining zwischen den Bäumen
Ein kleiner Spaziergang im Wald kann manchmal echte Wunder bewirken. Besonders wenn wir von der Arbeit gestresst sind oder uns zu Hause die Decke auf den Kopf fällt. Die Waldschutzorganisation PEFC erklärt, wie positiv ein Ausflug in den Wald auf unseren Körper und unsere Seele wirkt.
Dass die Wälder so gepflegt sind und zum Verweilen einladen, liegt auch daran, dass bereits knapp 70 Prozent nachhaltig nach den Standards der Waldschutzorganisation PEFC bewirtschaftet werden. Sie achtet darauf, dass nicht mehr Holz genutzt wird, als wieder nachwächst und dass der Wald auch in Zukunft alle seine Aufgaben erfüllen kann.
Shinrin Yoku – Baden in Waldluft
Neben Förstern, Spaziergängern, Joggern und Radfahrern trifft man seit kurzem auch Freunde des japanischen „Shinrin Yoku“ im Wald, das wörtlich mit „Baden in Waldluft“ übersetzt werden kann.
Was nach Esoterik oder einem neuen Wellness-Trend klingt, hat eine solide wissenschaftliche Grundlage: Studien aus Japan und den USA belegen die gesundheitsfördernde Wirkung des Waldes. Bereits nach einem 15-minütigen Spaziergang im Wald normalisiert sich unser Herzschlag, der Blutdruck sinkt, die Lungen weiten sich und wir können besser durchatmen und kommen innerlich zur Ruhe.
Forscher der Nippon Medical School in Tokio konnten zudem nachweisen, dass nach einem längeren Aufenthalt im Wald die Anzahl der Killerzellen im Blut ansteigt. Verantwortlich dafür sind pflanzliche Duftstoffe, die sogenannten Terpenoide. Sie wirken positiv auf unseren Körper und stärken das Immunsystem.
Waldbaden für Anfänger
Sehen: Beim Waldbaden geht es darum, den alltäglichen Tunnelblick zu überwinden. Bewusst Pausen machen und die Natur um sich herum wahrnehmen. Welche Bäume, Pflanzen und Tiere sind zu entdecken?
Hören: Einen Baum aussuchen, an den man sich für drei Minuten mit geschlossen Augen anlehnen kann und den Geräuschen des Waldes lauschen. Was ist zu hören? Vögel? Das Knarzen der Bäume? Oder das Plätschern eines kleinen Baches?
Fühlen: Die Haut ist des Menschen größtes Sinnesorgan. Zudem kann man sich häufig besser an Dinge erinnern, die mit eigenen Händen angefasst wurden. Deshalb auch beim Waldbaden die Hände nutzen und z.B. die unterschiedliche Borke der Bäume fühlen.
Riechen: Im Wald bewusst die unterschiedlichen Gerüche wahrnehmen, z.B. den frischen Duft von Moos oder den intensiven Geruch in einem Nadelwald. Entspannend wirken einfache Atemübungen, wie tiefes Einatmen und doppelt so langes, langsames Ausatmen.
Schmecken: Im Wald gibt es eine Vielzahl an essbaren Beeren und Kräutern. Was eindeutig zu bestimmen ist, darf gerne probiert werden. Für das Sammeln größerer Mengen ist jedoch eine Genehmigung des Försters oder Waldbesitzers notwendig.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH