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"Sparen ist auch in Zeiten niedrigster Zinsen zu empfehlen"

Edmund Stoiber rät, an die Zukunft zu denken

Edmund Stoiber, ehemaliger bayerischer Ministerpräsident. (Bild: Heck)

Für den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber ist Sparen nicht immer bequem, aber immer sinnvoll. Er schreibt zu unserem Sommergespäch:

"Für jede Familie gilt, dass sie langfristig nur das ausgeben kann, was sie zuvor verdient hat. Wer nicht an die Zukunft denkt und das gesamte Einkommen in der Gegenwart konsumiert, gerät in schlechten Zeiten leicht in eine Schuldenfalle. Sparen ist deshalb auch in Zeiten niedrigster Zinsen zu empfehlen.

Was für eine Familie gilt, kann für den Staat nicht falsch sein. Griechenland hat gezeigt, wohin eine fehlende finanzielle Vorsorge führen kann. Das Land hat sich – verführt durch das niedrige Zinsniveau – ungebremst verschuldet und versäumt, Strukturreformen durchzuführen und Geld für schlechte Zeiten zurückzulegen. Deshalb ist es nun auf die Solidarität und Unterstützung der anderen Euro-Staaten angewiesen. In eine solche Situation darf Deutschland, darf Bayern nie kommen!

Die bayerische Politik hat früh gehandelt. Die wohl wichtigste Weichenstellung meiner gesamten Amtszeit als bayerischer Ministerpräsident war die Einführung des Haushalts ohne neue Schulden. Immer neue Schulden für Konsumzwecke aufnehmen und diese Schulden dann unseren Kindern und Enkeln überlassen, das habe ich immer für unmoralisch und ungerecht gehalten. Vor diesem Hintergrund ist der Haushalt des Freistaats Bayern seit 2006 ausgeglichen. Und die Staatsregierung unter Horst Seehofer plant sogar bis 2030 die Rückzahlung aller alten Schulden, ganz im Sinne der kommenden Generationen.

Sparen ist nicht immer der bequemste Weg, aber er verspricht eine unbeschwerte Zukunft."

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