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Rache, Liebe und politische Querelen

Leonhard Michael Seidls Roman "Novemberlicht" beleuchtet die Revolutionszeit 1918/1919

Die Bavaria stand schon an ihrem Platz und hat zugesehen, als sich am 7. November 1918 zahlreiche Münchner zu einer Kundgebung auf der Theresienwiese versammelten. Noch in derselben Nacht rief Kurt Eisner den "Freistaat Bayern" aus. (Bild: ds)

Ein Blick in den Duden verrät, dass das Wort „Revolution“ früher durchaus nicht nur mit dem negativen Charakter behaftet war, dem es heutzutage ausgesetzt ist. Vornehmlich Astronomen benutzten das Wort „Revolution“, um damit die Umlaufbewegung von Planeten um die Sonne zu definieren. Bei näherer Betrachtung zeigt sich aber gleich, dass dieser fachspezifische Gebrauch des Wortes eher schon als veraltet bezeichnet werden kann. Zumindest sieht das der Duden so. Kenner der lateinischen und französischen Sprache mögen jetzt wahrscheinlich mit den Augen rollen und belehrend hinzufügen, dass das französische Wort „révolution“ nichts anderes bedeutet als Umwälzung. Der Lateiner freilich würde hier das Nomen „revolutio“ anführen und seine deutsche Bezeichnung „das Zurückwälzen“ gleich mit benennen.

Bayerns Revolution und das Ende der Monarchie

Wirft man einen Blick zurück, dann hatte auch die jüngere bayerische Geschichte mit einigen Umwälzungen zu kämpfen. Speziell das Jahr 1918 sticht hierbei hervor. Mit dem Sturz der Monarchie in Bayern wurde die Geburtsstunde des Freistaates eingeleitet. Angestachelt von den Aufständen im Norden, die zunächst von Matrosen in Wilhelmshaven und Kiel ins Rollen gebracht wurden, erfasste das revolutionäre Treiben auch das königlich regierte Bayern. Am 7. November 1918 rief der Politiker Kurt Eisner den bayerischen Freistaat aus und beendete damit die jahrhundertelange Dynastie der bis dahin machthabenden Wittelsbacher.

Die Geschehnisse von jener Zeit gaben und geben immer noch viel Stoff für Bücher und Verfilmungen. Einen interessanten Einblick in die Revolutionsjahre 1918/1919 gibt der Münchner Autor Leonhard Michael Seidl in seinem Werk „Novemberlicht“. Auf rund 230 Seiten spinnt er eine spannende Geschichte rund um Rache, Liebe, und Querelen, eingebettet in die chaotische Zeit der Novemberrevolution und die Zeit danach.

Abschluss der "Hanickl-Trilogie"

Im Zentrum, soviel kann dem Leser verraten werden, steht ein geheimnisvoller Mann, der nach München kommt und sich dem revolutionären Kampf anschließt. Von Giesing aus gelangt er an den Schliersee, wo er sich in eine Bauerntochter verliebt. Doch die Idylle trügt, denn es werden immer wieder Mordanschläge auf ihn verübt. Wie die Geschichte endet, das muss der Leser selbstverständlich selbst herausfinden. Eines kann aber schon mal mit Sicherheit verraten werden: „Novemberlicht“ bildet den Abschluss der von Leonhard Michael Seidl verfassten Hanickl-Trilogie.

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