„Lokal handeln – global wirken“
Neue Broschüre listet Fairtrade-Kommunen auf

Klimaschutzmanagerin Josefine Anderer freut sich über die vielen Fairtrade-Kommunen im Landkreis Starnberg. (Bild: pst)
Nachdem jetzt auch Gilching die Fairtrade-Urkunde bekommen hat, gibt es in Starnberg acht Kommunen sowie den Landkreis, die sich „Fairtrade Town“ nennen dürfen. Welche es sind, kann man in der neuen Broschüre des Vereins „Eine Welt Netzwerk Bayern“ nachlesen. Es ist der Dachverband für Eine-Welt-Gruppen und Einrichtungen. Die Eine-Welt-Regionalpromoterin Annika Waymann, Mitarbeiterin der Indienhilfe Herrsching, hat am Inhalt mitgearbeitet. Herausgeber ist die Indienhilfe. Die Broschüre „Lokal handeln – global wirken – Fairtrade-Kommunen in der Region Oberbayern-Süd stellen sich vor“ kann online heruntergeladen werden unter www.indienhilfe-herrsching.de/FairtradeKommunen.
„Gute Beispiele aus der kommunalen Praxis gilt es hervorzuheben und weiterzutragen“, erklärt Alexander Fonari (Eine Welt Netzwerk) die Intention der Broschüre. Darin können Gemeinden, die sich als Fairtrade-Town bewerben wollen, beispielsweise die Handlungsschritte von der Idee bis zur Zertifizierung nachlesen. Außerdem gibt es eine Übersicht von allen Fair-Trade-Towns in der Metropolregion München. Herzstück ist aber die stichpunktartige Beschreibung der einzelnen Fair-Trade-Städte und -Gemeinden.
Fairtrade-Kommunen in der Übersicht
Herrsching: Vorreiterrolle hat die Gemeinde Herrsching. Sie ist seit 2010 erste Fairtrade-Gemeinde Bayerns. In den vergangenen zehn Jahren gab es die unterschiedlichsten Projekte wie eine eigene Fairtrade-Schokolade, ein fairer Apfel-Mango-Saft wurde produziert, es gibt viele Infoveranstaltungen und „faire Wochen“ an der Christian-Morgenstern-Mittelschule.
Gauting ist seit 2012 Fairtrade-Kommune und veranstaltet regelmäßig Fairtrade-Aktionen. Schokolade, Tee, Kaffee und Kekse werden nachhaltig im Rathaus beschafft. Es soll im Herbst eine „faire Woche“ geben und Kooperationen mit dem lokalen Gewerbe. Seit 2019 ist auch die Realschule „Fairtrade-School“.
Starnberg: Seit 2019 gibt es im Landkreis die Fairtrade-Stadt Starnberg. Auch das Starnberger Gymnasium hat die Auszeichnung „Fairtrade-School“. Es werden nachhaltige Produkte auf den Wochenmärkten verkauft, es gab eine faire Woche, faires Frühstück und sogar ein faires Fußballturnier mit der FT Starnberg 09. Für das Gymnasium und die Sportvereine beschafft die Stadt faire Fußbälle.
Seefeld hat die Fairtrade-Urkunde 2019 erhalten. Es gab eine Radtour zur fairen Woche, im Rathaus werden Fairtrade-Produkte wie Kaffee, Zucker, Nüsse und Süßigkeiten beschafft.
Feldafing ist seit 2019 dabei. Im Rathaus wird Fairtrade-Kaffee getrunken. Fairtrade-Orangensaft und -Schokolade werden gekauft und der TSV Feldafing hat für seine Fußballer Fairtrade-Fußbälle bestellt. Als Zukunftsprojekte nennen die Beteiligten einen fairen und regionalen Markt am Rathaus, faires Frühstück in Schule und Kindergarten und Themenfilmabende im Bürgersaal.
Pöcking: Vor einem knappen Jahr hat Pöcking den begehrten Titel bekommen. Es gibt Fairtrade-Schokolade mit Motiven der Grundschule Pöcking und sobald es Corona wieder zulässt, sollen weitere Aktivitäten folgen.
Tutzing ist seit 2020 dabei. Als Highlights bezeichnet die Gemeinde den Weltladen, eine faire Kochshow, Unterrichtseinheiten über Fairen Handel in der Grund- und Mittelschule sowie in der Realschule. Außerdem beschafft das Rathaus neben Kaffee und Gebäck auch ökologische Büroartikel „fair“.
Landkreis Starnberg: Seit fünf Monaten darf sich Starnberg als „Fairtrade-Landkreis“ bezeichnen. Die Kommune ist stolz auf ihre 70 Prozent Fairtrade-Gemeinden und die vier Fairtrade-Schulen. Es gibt in der Behörde seit 2004 ein Umweltmanagement und Öko-Audit, außerdem die Stabstelle Klimaschutz sowie Förderprogramme für Nachhaltigkeitsprojekte. Neben Fairtrade-Projekten für Azubis, Verlosungen und Leitlinien zum Beschaffungswesen gibt es Filme, Vorträge, Ausstellungen und die Jubilare bekommen Präsentkörbe mit fairem und regionalem Inhalt.
Gilching: Die Gemeinde ist jüngstes Fairtrade-Mitglied, wird in der Broschüre allerdings noch als „im Bewerbungsprozess“ geführt. Erwähnt werden die Umwelttage im Rathaus, die Aktionen der Fairtrade-Schule Christoph-Probst-Gymnasium sowie die nachhaltige Arbeitskleidung für die Bauhofmitarbeiter.
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