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Leben in Bewegung

Im Aktivpark trainieren die Mitglieder mit Abstand

Frank Opis leitet den Aktivpark seit 17 Jahren. (Bild: Janina Fischer)

In den ersten Nächten nach dem Lockdown habe er schlecht geschlafen, gibt Frank Opis zu. Der Inhaber des „Aktivpark Gilching“ leitet immerhin ein Unternehmen mit rund 55 Mitarbeitern, und nachdem das Fitnessstudio, die Squashcourts, Tennisplätze, die Krafthalle, die Gruppenfitnessangebote, die Bar und der Wellnessbereich mit der Sauna wegen der Corona-Pandemie zusperren mussten, war nicht sicher, wie es weitergeht und ob die Kunden gehalten werden können. Doch jammern ist nicht die Art von Opis. „Für mich gab es zwei Alternativen. Entweder den Kopf in den Sand stecken oder das Beste daraus machen und dann gestärkt aus der Krise gehen.“ Er hat sich für das Zweite entschieden.

Schnell wurde für die Kunden ein Online-Angebot auf die Füße gestellt. Bis zu 80 Personen hätten in den folgenden Wochen von zuhause aus bei den virtuellen Fitness-Kursen mitgemacht und zwar aus aller Welt, freut sich Opis. Besonders dankbar ist er über die vielen Kunden, die auch während des Lockdowns ihre Beiträge weitergezahlt hätten. „Über den Rückhalt war ich wirklich positiv überrascht.“ Für die Treue hat er sich besondere Kompensationsmöglichkeiten überlegt. Doch nicht jeder konnte oder wollte weiterzahlen. Die Verluste schmerzen natürlich. Deswegen freut sich Opis darüber, dass die Sommeraktion, bei der Interessenten die Angebote des Aktivparks kennenlernen können, so gut ankommt.

Auch die Sauna ist wieder offen

Seit einigen Wochen läuft der Betrieb unter der Einhaltung besonderer Corona-Hygieneregeln wieder. Immer wieder werden – auch von den Nutzern – die Geräte desinfiziert, auf den markierten Wegen werden Masken getragen, die Abstände werden eingehalten, für die Kurse muss man sich anmelden und auf der Homepage kann man die Auslastung im Studio sehen und auf schwach besuchte Zeiten ausweichen. Sogar die Sauna kann dank der Sicherheitsvorschriften wieder genutzt werden.

Viele Kunden hatten schon sehnsüchtig auf die Wiedereröffnung gewartet. Manche haben im Homeoffice ein paar Kilo zugenommen, andere Rückenschmerzen wegen ihrer unergonomischen Arbeitsplätze zuhause bekommen, berichtet Opis. Ein Kunde klagte darüber, dass er in der Zeit ganze vier Kilo an Muskelmasse verloren habe. Jetzt dürfen die Mitglieder wieder gemäß des Aktivpark-Mottos „Leben in Bewegung“ trainieren. „Dadurch wird auch das Immunsystem und die Abwehrkräfte gegen das Coronavirus gestärkt“, ist Opis sicher.

Die erzwungene Ruhepause im Frühjahr hat Opis konstruktiv genutzt . „Wir hatten endlich Zeit in einen Strategieprozess einzusteigen und uns gemeinsam mit dem Team weiterzuentwickeln.“ Für das neue Leitbild wurden Fragen wie „was wollen wir verändern?“, „wo wollen wir in zehn Jahren stehen?“, diskutiert. Gemeinsame Werte wurden definiert und Mitarbeiter äußerten ihre Wünsche für eine optimierte Zusammenarbeit.

Neben den inhaltlichen Weiterentwicklungen wurde die freie Zeit dafür genutzt, um Schönheitsreparaturen im Studio durchzuführen, zu renovieren, Bodenmarkierungen und Aufsteller mit den Corona-Hinweisen vorzubereiten und die Sportangebote dem Hygienekonzept anzupassen.

„Ich scheue kein Risiko“

Vor 17 Jahren hatte Frank Opis den Aktivpark – damals hieß das Fitnesscenter in der Carl-Benz-Straße noch Matchbox – übernommen. „Für mich hat sich damit ein Traum erfüllt“, erklärt der Diplom-Sportlehrer. Selbst bezeichnet er sich als relativ mutig und investitionsfreudig. „Ich scheue kein Risiko“, erklärt er. Opis sieht sich als Visionär. Stets hat er neue Ideen für sein Fitness- und Sportcenter, dabei denkt er langfristig. „Es wird überschätzt, was man in kurzer Zeit schaffen, aber unterschätzt, was man in zehn Jahren erreichen kann“, erklärt der Vater von Zwillingen.

Opis engagiert sich aber auch im Gewerbeverband Gilching, wo er vor vier Jahren den Vorsitz übernommen hat. Hier ist ihm ein gemeinsamer Austausch und Gemeinschaftsaktionen wichtig, um den Standort Gilching zu stärken. Mittlerweile geht es langsam wieder aufwärts und Opis hat bereits neue Ideen. Das rund 30 Jahre alte Gebäude des Aktivparks müsse ertüchtigt werden. „Meine nächste Aufgabe ist es, das Gebäude für die nächsten 30 Jahre fit zu machen.“ Dabei schwebe ihm ein richtiges Leuchtturmprojekt vor, erklärt er mit leuchtenden Augen.

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