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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
Klinik Seefeld wird übernommen
Ab Juli gehört das Krankenhaus zu Starnberg
Am ersten Juli ist es vorbei mit der Eigenständigkeit der Chirurgischen Klinik Seefeld. Dann wird der Betrieb des in die finanzielle Schräglage geratenen Krankenhauses auf eine Tochtergesellschaft des Landkreises Starnberg übertragen. Doch die 144-jährige Geschichte des Krankenhauses geht weiter. Die neue „Klinik Seefeld GmbH“ wird in den Konzernverbund der Starnberger Kliniken GmbH eingegliedert werden. Zu dem Verband gehören neben dem Klinikum Starnberg und seinen angegliederten Einrichtungen, wie der Residence, die Krankenpfleger-Berufsschule und die Gesundheitsakademie, auch das Krankenhaus Penzberg.
Grundbesitz bleibt beim Zweckverband
Bis es soweit sein wird, war ein aufwendiges Procedere nötig. So musste nicht nur der Kreistag Starnberg zustimmen, sondern auch die Mitglieder des Krankenhauszweckverbands Seefeld. Dem Zweckverband gehören die Gemeinden im westlichen Landkreis Starnberg an.
Nicht übertragen werden sollen der Grundbesitz des Krankenhauszweckverbands sowie die beiden Personalwohnheime. Aufgrund eines Investitions- und Instandhaltungsstaus müssen die Zweckverbandsmitglieder dafür weiterhin aufkommen. Der neue Krankenhauskonzern und der Landkreis Starnberg wollen für diese Altlasten nicht aufkommen, „jedenfalls nicht in voller Höhe“, heißt es in einem Schreiben, das die Gemeinden für die Abstimmung in den Gemeinderatssitzungen vom Landratsamt Starnberg erhalten hatten. Der Landkreis Starnberg werde aber als Zweckverbandsmitglied einen Anteil von 45 Prozent dieser Kosten und damit einen Großteil der Kosten übernehmen“, versprach die Behörde.
Erweiterung auf maximal 150 Betten
Der Krankenhauszweckverband Seefeld muss sich nicht auflösen. Er soll sich um die Verwaltung der Klinikimmobilien sowie dem Betrieb der Personalwohnheime kümmern.
Damit die Chirurgische Klinik Seefeld, die derzeit 72 Betten hat, in Zukunft wieder wirtschaftlich betrieben werden kann, ist ein Klinikanbau südlich des Bestandsgebäudes notwendig. Am liebsten wäre es dem Kreis, „dass ein solcher Klinikanbau bereits im rechtlichen Eigentum des Landkreises Starnberg errichtet wird“, hieß es in dem Schreiben an die Zweckverbandsmitglieder. Dazu finden derzeit Gespräche zwischen Landkreis und dem Besitzer des Grundes, der Diözese Augsburg, statt. Die Frage dabei ist, ob diese einer Übertragung von Erbbaurechten an den Landkreis zustimmen würde. Wenn alles gut läuft, stünde einem Spatenstich für einen Anbau mit drei Operationssälen und einer Erweiterung auf bis zu insgesamt 150 Plätzen nichts im Weg.
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