Kastanien machen Wäsche sauber

Ein Waschmittel, dass völlig kostenlos und natürlich ist, versteckt sich direkt vor unseren Haustüren. Die „Gewöhnliche Rosskastanie“ kann mehr als nur gut aussehen und Biergartenbesuchern Schatten spenden.

Wie der indische Seifenbaum, von dem die Waschnüsse stammen, gehört auch sie zu der Familie der Seifenbaumgewächse. Im Gegensatz zur Waschnuss muss sie aber keinen weiten Weg zurücklegen. Außerdem eignen sich Kastanien besonders für Allergiker und Menschen mit empfindlicher Haut und machen die Wäsche auch noch schön weich. Zuständig für die Detergenzeigenschaft der Kastanie sind die Saponine (von lat. sapo = Seife), natürlich vorkommende Tenside. Um daraus Waschmittel herzustellen braucht man nicht viel, nur Kastanien und Wasser.

Wichtig ist, dass man die im Herbst gesammelten Kastanien trocken und luftig lagert, am besten in einer Holzkiste oder einem Korb. So kann man sich einen Vorrat für das ganze Jahr anlegen. Es ist auch in Ordnung, wenn die Kastanien austrocknen. Mit einem guten Standmixer kann man sie dann zu Pulver verarbeiten. Dieses lässt sich leichter abfüllen und lagern und je feiner die Kastanien zerkleinert sind, desto besser lösen sich die Saponine. Man sollte jedoch das Biowaschmittel nicht länger als zwei Tage vor Gebrauch ansetzen, da die Flüssigkeit sonst schnell zu riechen beginnt.

Zubereitung

Für 100 ml Wasser verwendet man etwa zwei bis drei Kastanien. Diese hacken – die weiße Stelle nach unten, da sie besonders hart ist – und dann mindestens zwei Stunden in einem Schraubglas ziehen lassen (länger geht immer). Wenn man sich unsicher ist, einfach schütteln, um zu sehen, ob sich schon Schaum bildet. Dann die Flüssigkeit einfach ins Fach geben und Maschine marsch. Man kann die gehackten Kastanien auch in einem Waschbeutel direkt mit in die Trommel geben, das funktioniert genauso gut. In beiden Fällen sind sie bei niedriger Waschtemperatur bis zu fünfmal verwendbar.

Auch hier gilt: Maß halten! Kastanien sind klimaneutral und natürlich, aber: Saponin ist leicht giftig und sollte nicht verschwenderisch ins Abwasser gegeben werden.