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James Krüss in Gilching

Kein Ehrenbürger - dafür Schulnamenspate

Die James-Krüss-Grundschule wurde nach dem berühmten Kinderbuchautor benannt. (Bild: shw)

Erst bei den Recherchen zum 50-jährigen Jubiläum des Parsberg Echos fiel auf, dass James Krüss jahrelang zu Unrecht als Ehrenbürger der Gemeinde Gilching geführt worden war. Zwar steht der Name des Schriftstellers, der ein paar Jahre lang in Gilching gelebt hatte, nicht auf der Liste der Ehrenbürger - zu denen unter anderem Heinrich Will, Rudolf Schicht und Johann Krammer gehören - aber unter der Biografie von James Krüss, der als „bedeutende Persönlichkeit“ auf der Homepage aufgeführt worden war, erfuhren die Leser, dass der Schriftsteller angeblich 1968, also vor 50 Jahren, zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt worden war. Wie es zu diesem Missverständnis gekommen sei, konnte sich Archivarin Ursula Lochner, die den Artikel nicht verfasst hatte, nicht erklären. Schuld war vielleicht „Wikipedia“, denn auch auf diesem von unterschiedlichen Autoren geschriebenen Wissensportal im Internet wird Krüss als Ehrenbürger der Gemeinde Gilching aufgeführt. „Das wurde wohl abgeschrieben und nicht nachgeprüft“, kritisierte Lochner.

James Krüss ist zwar kein Ehrenbürger, aber dem Kinderbuchautor wurde in Gilching vor rund zehn Jahren die Ehre zuteil, dass die neue Grundschule an der Landsberger Straße nach ihm benannt worden war.

Von der "Römerschule" zur James-Krüss-Schule

Vor der Grundschule stehen die überdimensionalen Buchstaben A, B und C und jeder, der den Schriftsteller kennt, denkt unweigerlich, dass die Buchstaben als Referenz zu den bekannten ABC-Gedichten von Krüss aufgestellt wurden. Doch dem war nicht so. Die Buchstaben gab es vor dem Namen und eigentlich gab es im Vorfeld der Namensfindung viele Stimmen, die die Bildungseinrichtung „Römerschule“ nennen wollten. Erst ein Antrag der Grünen im Gemeinderat brachte den Umschwung und am 20. Juni 2007 wurde die Schule nach James Krüss benannt, einem der bedeutendsten deutschen Kinderbuchautoren.

Krüss wurde am 31. Mai 1926 auf Helgoland geboren. 1946 erschien sein erstes Buch "Der goldene Faden". 1960 gelang ihm der Durchbruch mit "Mein Urgroßvater und ich", das mit dem "Deutschen Jugendbuchpreis" ausgezeichnet wurde . Er kaufte sich 1960 in Gilching ein Haus, um hier zu arbeiten. Während seiner Zeit in Gilching schrieb James Krüss 16 Kinderbücher. Das Bekannteste ist "Timm Thaler oder das verkaufte Lachen". 1966 verließ James Krüss Deutschland und zog nach Gran Canaria. Er lebte dort bis zu seinem Tod am 2. August 1997. 160 Werke, die in 37 Ländern in 41 Sprachen erschienen sind, so lautet die Erfolgsbilanz von Krüss. In Gilching hatte Krüss auch „Pauline und der Prinz im Wind“ geschrieben. Ein ehemaliges Nachbarskind war die Vorlage für die „Pauline“ gewesen. Der Auto kam übrigens noch jahrzehntelang nach seinem Wegzug aus Gilching zu Besuch in die Gemeinde.

Für die Grundschule ist der Name eine Verpflichtung. Immer wieder werden Projekte und Veranstaltungen zu dem Namensgeber veranstaltet.

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