Gewerbegebiet, nein danke!
Aktionsbündnis Pro Bannwald ruft zu Großdemo auf
Beobachtet habe ich das schon seit ein, zwei Jahren", erklärt Gerdfried Wolferstetter und meint das von der Gemeinde Gauting geplante Gewerbegebiet im Unterbrunner Holz. "Konkret beschäftige ich mich jetzt seit etwa drei Wochen mit dem Thema, als ich vom Aktionsbündnis Pro Bannwald mit dem Druck des Flyers und der Plakate beauftragt wurde und so weitere Infos bekam", fährt Wolferstetter fort. Und nun will er es nicht beim stummen Protest belassen, sondern ruft ebenfalls aktiv zur Teilnahme an der Großdemo am Samstag, 22. September, ab 14 Uhr, am Ortsausgang von Neugilching, am südlichen Ende der Melchior-Fang-Straße auf.
Gebiet ist dreifach geschützt
Natürlich sei Gautings Wunsch nach einem weiteren Gewerbegebiet durchaus verständlich, sagt Wolferstetter. Was er aber nicht versteht und mit ihm sehr viele andere, ist, dass dieses neue Gewerbegebiet ausgerechnet in einem dreifach geschützten Gebiet aus dem Boden gestampft werden soll. Bei der etwa dreißig Hektar großen Fläche handelt es sich um einen Bannwald sowie um ein Landschafts-und Wasserschutzgebiet. "Jeder Privatmann, der hier bauen wollte, würde hochkant abgeschmettert werden", fügt Gerdfried Wolferstetter hinzu.
Es gibt Alternativen
Was besonders ärgerlich ist: in unmittelbarer Nähe zum jetzt geplanten Gewerbegebiet befindet sich ein etwa fünf Hektar großes Areal, für das die Gemeinde Gauting bereits eine Genehmigung zur Erschaffung eines Gewerbegebietes hat, das aber bislang unbebaut blieb, wie unter anderem in der Info-Broschüre zu lesen ist, die das "Aktionsbündnis Pro Bannwald" herausgegeben hat. Auch besteht auf dem zum Gemeindegebiet von Gauting gehörenden Gewerbegebiet des Sonderflughafens Oberpfaffenhoffen Baurecht für circa 202.000 Quadratmeter Geschossfläche. Diese 36 Hektar würden aber nicht adäquat genutzt. So recht nachvollziehbar scheint die Notwendigkeit des jetzt geplanten Gewerbegebietes daher nicht.
Protest mit Musik
"Aber die Gemeinde Gauting versucht das jetzt einfach gnadenlos durchzuziehen", empört sich Wolferstetter. Er hat nun eine Aktion gestartet, in der er zur Teilnahme an der Demo aufruft, die musikalisch unter anderem durch die "Wellküren" und der schottischen Pianistin Elisabeth Hopkins unterstützt wird.
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