„Gemeinsam gute Lösungen finden“
Stichwahlen um die Würmtaler Bürgermeisterämter entschieden
Das Würmtal hat gewählt. Seit Sonntagabend stehen die designierten Bürgermeister für die nächsten sechs Jahre fest. In Gauting führt Brigitte Kössinger (CSU) die Gemeindegeschicke weiter. Sie siegte äußerst knapp mit 50,3 Prozent der abgegebenen Stimmen über den parteilosen Grünen Hans Wilhelm Knape. „Es war ein Wahlkrimi“, meinte Kössinger zum Wahlabend. „Nun bin ich erst einmal sehr froh und erleichtert über den Ausgang und möchte mich bei allen bedanken, die mich in der Wahl unterstützt haben.“
„Es war ein Wahlkrimi“
Die knappe Entscheidung werde sie mit in den Verwaltungsalltag nehmen. „Ich sehe meine Aufgabe darin, eng mit den Grünen zusammenzuarbeiten und gemeinsam gute Lösungen für Gauting zu finden.“
"Alles andere als einfach"
Auch das Gräfelfinger Rathaus erlebte einen Wahlkrimi. Am Ende unterlag Amtsinhaberin Uta Wüst (IGG) mit 150 Stimmen (49 Prozent) Unterschied dem CSU-Herausforderer Peter Köstler.
„Ich freue mich ganz außerordentlich“, meinte Köstler und fühlte sich an die Stichwahl von vor sechs Jahren erinnert, in der er damals der Unterlegene war. „Gräfelfing liegt mir sehr am Herzen. Aus diesem Grund habe ich mich wieder beworben und mich sehr engagiert und fair dem Wahlkampf gestellt. Ich bin froh und dankbar, dass dies honoriert wurde.“
Die nächsten Jahre würden nicht leicht werden, so Köstler weiter. „Die Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat sind alles andere als einfach. Wir werden themenbezogen arbeiten und uns gemeinsam daran machen Gräfelfing zu gestalten.“ Für Wüst endet die kommunalpolitische Arbeit mit der verlorenen Stichwahl. „Ich bin enttäuscht“, kommentierte sie. „Ich finde nach wie vor, dass ich eine unaufgeregte Arbeit gemacht habe - viel geschafft, keine Bürgerbegehren, gute Stimmung.“ Jetzt werde sie persönlich schauen, wie es weitergehe. „Gemeinderätin werden ich jedenfalls nicht“, beschied sie.
„Schwierige Zeit vor uns“
Die Planegger Stichwahl ging weniger knapp aus. Designierter Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) gewann mit 56,5 Prozent vor Cornelia David (Freie). Nafziger stand nach 2008 und 2015 schon zum dritten Mal in der Stichwahl ums Bürgermeisteramt. „Ich freue mich sehr und bedanke mich bei allen Wählern und Unterstützern, bei meiner Familie und Kollegen. Ohne sie wäre ich nicht so weit gekommen.“
Die Planegger Gemeindepolitik stehe vor ganz neuen Situationen. „Zum einen haben wir einen Gemeinderat mit sieben Fraktionen und keiner absoluten Mehrheit, auch wenn wir als CSU die stärkste Fraktion bilden.“ Er sehe seine Aufgabe also darin, auf gute Zusammenarbeit aller Räte zu setzen. „Es gilt jetzt, die vielen Meinungen unter einen Hut zu bringen. Für mich besteht die wichtigste Aufgabe darin, ordentlich zu moderieren.“
Und natürlich müsse auch die schwierige Zeit der Corona-Krise gemeistert werden. Planegg habe schon ohne Corona einen angespannten Haushalt verabschieden müssen. „Viele unserer Betriebe sind weltweit aktiv und müssen mit finanziellen Einbußen klarkommen. Die Auswirkungen auf unsere Gemeinde und unser schönes Würmtal werden unmittelbar spürbar sein. Wir haben schwierige Zeiten vor uns.“
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