"Flucht vor der Hauptschule"
Sepp Dürr fordert Umsteuern in der Bildungspolitik
Der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Germering, Sepp Dürr, sieht, laut einer Pressemeldung, auf die bayerischen Hauptschulen ein großes Problem zukommen. "Der wohnortnahen Schule droht das Aus. Etliche Hauptschulen im Landkreis werden nicht zu halten sein, wenn die bayerische Staatsregierung in der Bildungspolitik nicht radikal umdenkt", erklärt er in seinem offenen Schreiben. Auch das deutlich veränderte Übertrittsverhalten der Schüler sieht er kritisch. "Immer mehr Eltern schicken ihr Kind auf die Realschule, die Hauptschule am Ort blute aus. Daran ändert auch die Mittelschule nichts", so Dürr.
Laut der Pressemeldung wechselten 2008/09 im Fürstenfeldbrucker Landkreis gerade noch 30% aller Schüler nach der Grund- auf die Hauptschule, mehr als zwei Drittel hingegen auf die Realschule und Gymnasium. Auch die geringe Übertrittsquote bei den ausländischen Schülern sei ein Grund zur Besorgnis, denn nur knapp ein Viertel besuchen nach der Grundschule das Gymnasium und 15% die Realschule, so Dürr. Gerade im ländlichen Bereich ließe sich mit solchen Schülerzahlen die Schule nicht im Dorf halten. Kritik richtet er auch an die CSU: "Ich wünsche der CSU den Mut, endlich alle Kinder neun Jahre lang gemeinsam lernen zu lassen, in der Schule am Wohnort. Danach kommt die Berufsausbildung oder gymnasiale Oberstufe".
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