Ein Kuchen, der gelingt
Limetten-Tarte von Ute Jesina

Bevor die Limetten verarbeitet werden, müssen sie sauber sein. (Bild: Huss-Weber)
Kürzlich kreierte Kuchenexpertin und Gründerin der "Süßen Verführung" aus Utting, Ute Jesina, zusammen mit den 5-Seen-Wochenanzeigern eine leichte Limetten-Tarte, die garantiert auch in der eigenen Küche gelingt. Sie selbst habe das Rezept eigentlich einmal von ihrer Schwester bekommen. "Ursprünglich war das Rezept eine Zitronen-Tarte. Ich habe es in eine Limetten-Tarte umgewandelt", so Ute Jesina.
Zutaten
Für den Teig benötigt man:
220 Gramm Mehl
50 Gramm Zucker
1 Prise Salz
1 Ei (Größe M)
120 Gramm kalte Butter
Für die Füllung:
4 Eier (Größe M)
140 Gramm Zucker eine halbe Vanilleschote
3 große Bio-Limetten
90 Gramm Sahne
Für die Dekoration:
eine der drei Limetten,
circa 6 Esslöffel Wasser,
circa 4 Esslöffel Zucker
Für die Limetten-Tarte braucht man übrigens nicht mehr als ungefähr eineinhalb Stunden einzuplanen.
"Als erstes kümmern wir uns natürlich um den Teig", leitet die Kuchenfee Ute Jesina den Backvormittag ein. Sie vermengt Mehl, Zucker, die Prise Salz sowie das Ei und die kalte Butter in einer Schüssel. Anschließend knetet sie den Teig zu einer festen Masse. "Ich backe alles mit deutlich weniger Zucker. Gerade bei fruchtigen Kreationen ist es wichtig, dass der Geschmack der Frucht nicht überdeckt wird", so Jesina. Ist der Mürbeteig fertig, gibt sie ihn direkt in die Form. "Ich verwende eine Edelstahlform und keine Springform. Nutzt man Letztere, muss man natürlich den Rand gut fetten und eventuell mit Semmelbröseln ausstreuen, damit nichts kleben bleibt", verrät sie weiter.
Der Tipp der Bäckerin: Da der Teig noch kühlen muss, diesen nicht unausgerollt in den Kühlschrank stellen, sondern gleich in die Form bringen. "Ist der Teig gleich in der Form, kann man die Ränder schon hochziehen und hat den Teig dann schon formfertig nach dem Kühlen vor sich", erklärt Jesina. Die Ränder sollten circa vier Zentimeter hoch sein, damit die Füllung nicht überschwappt. Jetzt heißt es erst einmal abwarten, denn der Teig darf eine Stunde im Kühlschrank ruhen.
Die frische Füllung
Während der Teig ruht, bereitet Ute Jesina die Füllung vor. "Ich verwende für meine Kuchen und Torten ausschließlich Bio-Produkte", sagt sie. Zunächst wäscht sie die Limetten unter kaltem Wasser und schrubbt sie mit einer Handbürste ab. "Man sollte die Schale gut waschen, damit möglicher Dreck aus den feinen Vertiefungen in der Schale herausgeht", erklärt sie weiter.
Nun werden die Limetten gerieben. "Ich verwende immer eine grobe Reibe, damit die geriebene Schale nicht zu fein wird", verrät Jesina. Der Tipp der Bäckerin: "Ich reibe nur zwei Limetten ab, denn der Saft kommt auch noch in die Füllung."
Ist genügend Schale zusammen, widmet sie sich dem Rest der Füllung. Dazu schlägt sie die Eier mit dem Zucker schaumig und fügt dann Vanillemark, Limettenschale und den Limettensaft hinzu. Anschließend wird alles nochmals gut verrührt und mit Sahne verfeinert. Der Tipp der Bäckerin: Vanilleschoten gefriert sie immer ein. So bleiben die Aromen frisch und sie kann auch größere Mengen lange und frisch aufbewahren.
Von Erbsen und Tarte
Nach gut einer Stunde holt sie die Tarte, beziehungsweise den Boden, aus dem Kühlschrank. Bevor der Teig allerdings in den Ofen wandert, sticht sie ihn mit einer kleinen Gabel ein wenig an. "So kann Luft aus dem Teig entweichen" erklärt sie. Der Boden muss insgesamt 20 Minuten bei 175 Grad backen. Damit der Boden gleichmäßig aufgeht, wird er zunächst mit ungekochten Erbsen beschwert. Der Tipp der Bäckerin: "Die Erbsen drücken den Teig etwas runter, sodass er gleichmäßiger wird", verrät sie. Dann geht es für den Teig samt Erbsen zehn Minuten in den Ofen. Dieses Vorgehen nennt man übrigens "Blindbacken". Ist das Blindbacken beendet, geht es für den Teig nochmals für zehn Minuten bei 175 Grad in den Ofen.
Auf den noch dampfenden Teig kommt anstelle der Erbsen nun die Füllung. Nun wird das Limetten-Sahne-Gemisch auf den Teig gegeben. Diese Komposition bäckt nun bei 140 Grad Umluft für circa 25 Minuten.
Glanz und Limette
Nachdem die Tarte abgekühlt ist, wird der Guss vorbereitet. Für Ute Jesina sei es wichtig, dass die Tarte schön glänze. Der Tipp der Bäckerin: Ein paar Limettenscheiben als Deko für die Tarte aufheben, denn das Auge esse schließlich auch mit.
In einem kleinen Topf gibt sie nun circa vier Esslöffel Zucker sowie sechs Esslöffel Wasser. "Wir machen eine Art Sirup, damit kann man dann die Oberfläche der Tarte schön bestreichen", erklärt sie. Der Topf mit dem Zucker-Wasser-Gemisch wird erhitzt. Kocht das Ganze auf, gibt sie Limettenscheiben hinzu. "Jetzt lasse ich das ungefähr fünf Minuten köcheln", sagt Jesina. Der Tipp der Bäckerin: "Man muss aufpassen, dass der Sirup nicht zu zäh wird, sonst lässt er sich nicht gut verstreichen. Ist er zu flüssig, dringt er in die Tarte ein - das wollen wir natürlich auch nicht!"
Beim Sirup ist Fingerspitzengefühl gefragt. Genau den richtigen Moment hat die Bäckerin aus Leidenschaft aber abgepasst. Jetzt heißt es nur noch abwarten, bis die Tarte fertig ist. "Dann lässt man die Limetten-Tarte abkühlen, verstreicht den Sirup darauf und dekoriert sie mit den restlichen Limettenstücken."Der Tipp der Bäckerin: Mit den Limettenstücken kann man auch die Anzahl der Tarte-Stücke gut markieren. Sind Deko und Sirup ebenfalls abgekühlt, kann man den frischen Sommerkuchen genießen!
Infobox
Blindbacken ist eine Backtechnik, bei der der Rand gut aufgehen können soll, der Boden aber flach bleiben muss. Damit das gelingt, wird der Teigboden erst mehrfach mit einer Gabel eingestochen, anschließend mit Backpapier ausgelegt und mit getrockneten Erbsen, Bohnen oder Ähnlichem beschwert. Diese "Blindfüllung" verhindert, dass der Boden zu hoch wird und der Teigrand umkippt. Diese spezielle Füllung wird später natürlich durch die Eigentliche ersetzt.
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