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Ehrung für Jahrhundert-Theologen

Moltmann bekommt "Tutzinger Löwen"

Jürgen Moltmann (geb. 1926) prägte die deutsche Theologie (Bild: Oryk Haist)

Jürgen Moltmann gilt als der berühmteste evangelische Theologe Deutschlands und hat die christliche Lehre im 20. Jahrhundert nachhaltig geprägt. Der 91-Jährige erhielt kürzlich den „Tutzinger Löwen“ von der Evangelischen Akademie Tutzing.

Moltmann wurde durch sein 1964 erschienenes Werk „Theologie der Hoffnung“  bekannt. Das Buch sei ein Symbol für den theologischen Aufbruch gewesen und habe die Gesellschaft nachhaltig beeinflusst,  sagte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in seiner Laudatio. Das Buch wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und inspirierte Theologen auf der ganzen Welt. Den „Theologen mit internationalem Ruf“ würdigte auch der Direktor der Evangelischen Akademie. „Moltmann hat mit seinem Buch überzeugend dargelegt, dass der christliche Glaube Hoffnung weckt und die Menschen dazu mobilisiert, sich mit der Welt, wie sie ist, nicht abzufinden“, erklärte Udo Hahn.

Tübinger Professor

Jürgen Moltmann begann seine theologischen Studien in englischer Kriegsgefangenschaft und war in den 1950-er Jahren zunächst Pfarrer in Bremen. Von 1967 bis zur Emeritierung 1994 lehrte er als Theologieprofessor an der Universität Tübingen.

Der Tutzinger Löwe ist eine Bronzeplastik, die für Toleranz und Weltoffenheit verliehen wird. Moltmann ist der 13. Preisträger dieser nicht dotierten Auszeichnung. Vor ihm bekamen den Löwen unter anderem die Politiker Helmut Kohl und Hildegard Hamm-Brücher, die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland Charlotte Knobloch, Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu und Hollywood-Regisseur Oliver Stone.

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